Spülen ist Punk
Meist ist es doch inzwischen so, dass viele bei Prominenten recht genau wissen wollen, was die eigentlich so alles machen. Wie sie eben so sind. Ob sie ihren Kaffee mit Milch trinken. Ob sie Online-Banking betreiben. Welchen Kraftwagen sie in der Garage haben und wie teuer der denn war.
Dann aber gibt es Dinge, die will man eigentlich lieber nicht wissen. Macht sich Horst Seehofer die Ohren mit Ohrenstäbchen sauber? Hatte Uschi Glas je starke Probleme mit Fußpilz? Themen, die im Verborgenen doch ganz gut aufgehoben sind – bei manchem würden sie vielleicht sogar Illusionen zerstören.
In diese Kategorie fallen auch die neuesten Nachrichten über Iggy Pop, der als einer der Gottväter des Punk gilt. Der Amerikaner, der in den 70er Jahren schon mit David Bowie in West-Berlin um die Häuser zog, ist mal wieder in Deutschland aktiv. Aber er springt nicht mit nacktem Oberkörper auf irgendeiner Berliner Bühne herum. Darf er ja derzeit auch gar nicht. Sondern er ist im Bayerischen Wald aktiv. Was er dort macht? Werbung für Spülbecken! Wie bitte? Können Sie sich Iggy Pop mit Geschirrtuch über der Schulter und den Händen in schaumigem Spülwasser vorstellen? In einem Werbespot sitzt er jetzt jedenfalls – oben ohne natürlich – auf einem Thron aus Spülen und wirbt für deren niederbayerischen Hersteller.
Aber: Irgendwie ist die Idee so bekloppt, dass sie schon wieder Punk sein könnte. Und im Netz läuft der Spot rauf und runter.