Versäumnisse bei EM und Olympia
Berlin Der Virologe Hendrik Streeck sieht Versäumnisse bei der wissenschaftlichen Risikobewertung für eine Austragung von Fußball-EM und Olympia in diesem Sommer. Eine Zulassung dieser Großereignisse könne es nur geben, wenn vorher mögliche Corona-Folgen durch diese Sportveranstaltungen erforscht wären. „Das haben wir aber nicht untersucht. Wir haben es im gesamten vergangenen Jahr verpasst“, sagte Streeck.
Die Uefa hält ebenso an ihren Plänen für die Austragung der EM in zwölf Ländern fest wie das IOC an den Sommerspielen in Tokio. „Als Virologe müsste ich sagen: Wir wollen keine einzige Infektion, deswegen geht es nicht. Das wäre die Reflexantwort“, sagte Streeck, fügte aber hinzu: „Für mich selbst würde ich sagen: ,Wir müssen schauen, was geht und was nicht.‘“
In diesem Zusammenhang fehlen aus Sicht des Direktors des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn aber derzeit ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse, um eine sichere Austragung von EM und Olympia gewährleisten zu können.