Guenzburger Zeitung

Wird es das Volksfest und das Guntiafest 2021 geben?

In Günzburg wird über die Ausrichtun­g der beiden Veranstalt­ungen diskutiert. So ist der aktuelle Stand

- VON MICHAEL LINDNER

Günzburg Es ist heiß, das Thermomete­r zeigt über 30 Grad an. Tausende Menschen sind in den Altstadtgä­sschen und auf den historisch­en Plätzen der Günzburger Innenstadt unterwegs. Sie feiern zusammen, genießen zwei Tage lang die einzigarti­ge Atmosphäre, die dort herrscht. Es ist das letzte Juniwochen­ende 2019, als dieses Bild herrschte – es war Guntiafest. Im vergangene­n Jahr musste das beliebte Stadtfest in Günzburg ausfallen, ebenso das Volksfest. Und wie sieht es 2021 aus? Unter anderem darüber hat sich der Haushaltsa­usschuss in seiner jüngsten Sitzung unterhalte­n.

Ordnungsam­tsleiter Georg Weishaupt erklärte, dass vermutlich eine neue Ausrichtun­g des Guntiafest­es erforderli­ch sei; wenn es denn überhaupt stattfinde­n könne. Das bedeutet, dass die Veranstalt­ung möglicherw­eise auf bestimmte Bereiche eingegrenz­t werden müsse. Doch bislang entschiede­n sei noch nichts.

Oberbürger­meister Gerhard Jauernig sprach von einer großen Herausford­erung, wenn 10.000 bis 15.000 Menschen in der Altstadt unterwegs sind. „Wir loten die Bedingunge­n für das Guntiafest aus und suchen den Dialog mit den Vereinen, die das Fest ehrenamtli­ch stemmen.“Denn für viele Vereine ist das Stadtfest eine wichtige Einnahmequ­elle. Begrenzter Raum und weniger Besucher haben geringere Einnahmen zur Folge. Ob der zu leistende Aufwand dann noch kostendeck­end ist, ist nur eine der Fragen, die noch beantworte­t werden muss. „Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, aber die Wahrschein­lichkeit ist etwas geringer als noch vor einigen Monaten“, sagte Jauernig. Im Rahmen der Haushaltsb­eratungen geht die Stadt derzeit von der Ausrichtun­g des Festes aus. Ein Zuschuss von etwa 50.000 Euro sei nötig, um die Ausgaben zu decken.

Traurig waren viele Menschen in der Region im vergangene­n Jahr, dass die Corona-Pandemie dem geplanten 70. Volksfest in Günzburg einen Strich durch die Rechnung machte. Auch für diese Veranstalt­ung gibt es – ähnlich wie beim Guntiafest – verschiede­ne Überlegung­en seitens der Stadt. Jauernig machte jedoch klar, dass zwei Dinge berücksich­tigt werden müssen. Man müsse schauen, was pandemiebe­dingt überhaupt möglich und zugleich noch vertretbar ist. Zudem soll der Charakter der Veranstalt­ung aufrechter­halten werden. Nur alkoholfre­ie Getränke oder ein Zapfenstre­ich um 20 Uhr seien aus seiner Sicht weder für das Münchner Oktoberfes­t noch für das Günzburger Volksfest passende Rahmenbedi­ngungen. Eine Entscheidu­ng, ob und in welcher Form das Volksfest in diesem Jahr stattfinde­n kann, ist noch nicht gefallen.

Ordnungsam­tsleiter Weishaupt teilte mit, dass die vergangene­s Jahr bereits erfolgte Ausschreib­ung für den Zeltbetrie­b auf dem Festplatz von der Stadt wieder zurückgezo­gen wurde – man konnte sich wegen der Absage aller Volksfeste kein Bild der Bewerber machen. Die erneute Ausschreib­ung für den Zeltbetrie­b für die Jahre 2022 bis 2024 soll nun in diesem Jahr erfolgen.

Vergangene­s Jahr gab es auf dem Festplatz allerdings trotz Corona ein mehrtägige­s großes Event – das Street-Food-Festival Mitte Juni. Diese Veranstalt­ung stieß auf großes Interesse und soll 2021, wenn möglich, am Pfingstwoc­henende wiederholt werden. Weishaupt führte zudem aus, dass der Wochenmark­t trotz Pandemie einen Boom im Sommer erlebt habe. Da die Marktleute von den wirtschaft­lichen Folgen des Coronaviru­s besonders hart betroffen seien, werde von einer Erhöhung der Marktgebüh­ren in diesem Jahr abgesehen. Deshalb sollte 2022 eine „moderate Steigerung“vorgenomme­n werden.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Hoch her geht es beim Günzburger Volksfest. Doch kann die beliebte Veranstalt­ung nach der Absage 2020 in diesem Jahr stattfinde­n?

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