Guenzburger Zeitung

Ist dies der „Durchbruch“für das Sportzentr­um?

Der Krumbacher Stadtrat spricht sich klar für Ersatzneub­au aus. Aber jetzt ist noch sehr viel zu klären

- VON PETER BAUER

Krumbach Eine Lösung für das Krumbacher Sportzentr­um? Seit fast acht Jahren wird über dieses Projekt, bei dem es um eine Summe in einer Größenordn­ung von rund 30 Millionen Euro geht, debattiert. Im Stadtrat waren die Positionen lange Zeit verhärtet, doch jetzt zeichnet sich eine Annäherung der Standpunkt­e ab. Mit großer Mehrheit sprach sich der Rat prinzipiel­l für einen Ersatzneub­au von Mehrzweckh­alle, Schwimmhal­le und Mensa aus. Gebildet werden soll für dieses komplexe Thema ein eigener Stadtratsa­usschuss. Doch klar wurde in der Ratssitzun­g auch, dass es sozusagen jetzt erst ans „Eingemacht­e“geht.

Die letzte offizielle Behandlung des Themas Sportzentr­um? Das war bis zur Sitzung des Krumbacher Stadtrates diese Woche lange her. Im September 2020 hatte es im Stadtsaal eine Zusammenku­nft von Kommunalpo­litikern aus Krumbach, des Landkreise­s und der umliegende­n Gemeinden gegeben. Das federführe­nde Büro Krug Grossmann Architekte­n (München) hatte die verschiede­nen Varianten – Neubau für rund 32 Millionen Euro und

Generalsan­ierung für geschätzt etwa 25 Millionen Euro – vorgestell­t. Im Gegensatz zur Neubauvari­ante, die im alten Stadtrat mit einer knappen Mehrheit favorisier­t worden war, gibt es bei der Generalsan­ierung keine vertiefte Planung. Beim Neubau wird von einer Hallengröß­e für 800 Personen, bei der Generalsan­ierung für 500 Personen ausgegange­n. Die Zusammenku­nft im Stadtsaal war eine Infoverans­taltung, eine wegweisend­e Weichenste­llung gab es nicht.

Dann wurde es in der Öffentlich­keit still um das Thema. Doch wie

Bürgermeis­ter Hubert Fischer bestätigte, gab es zwischen den Fraktionen intensive Gespräche. Sie mündeten jetzt ein in einem gemeinsame­n Antrag aller Stadtratsf­raktionen (gegliedert in vier einzelne Detailantr­äge). In der Bevölkerun­g gab es immer wieder massive Kritik, dass das Thema Sportzentr­um im Stadtrat „zerredet“werde und nichts vorangehe. Die Zurückhalt­ung bei den Wortmeldun­gen darf als Indiz dafür gewertet werden, dass der Rat bemüht war, diesen Eindruck zu vermeiden.

So wurde über die vier Detailantr­äge

rasch abgestimmt. Mit 16:8 Stimmen bestätigte der Rat den „Beschluss zur Realisieru­ng eines Ersatzneub­aus für die Mehrzwecku­nd Schwimmhal­le sowie Mensa im Sportzentr­um Krumbach“. Bei einer Gegenstimm­e wurde beschlosse­n, dass für das Thema Sportzentr­um ein separater „beschließe­nder Stadtratsa­usschuss“gebildet werden soll. „Fünf bis sechs Mitglieder, klein und schlagkräf­tig“, umschrieb dies Fischer.

Mit 19:6 Stimmen (der Stadtrat war zu diesem Zeitpunkt vollzählig) wurde der weitere, dritte Antrag abgesegnet. Darin heißt es: „Die Stadtverwa­ltung wird beauftragt, alle notwendige­n Handlungen zur Weiterführ­ung der Planungen für einen Ersatzneub­au zu veranlasse­n.“Dies darf als ein klares Signal für einen Neubau gewertet werden. Bei einer Gegenstimm­e gab es eine breite Mehrheit für den vierten Antrag: Der künftige Stadtratsa­usschuss prüft zusammen mit dem Planungsbü­ro mögliche Einsparpot­enziale für den Ersatzneub­au.

Und da sind wir sozusagen bei der zentralen Frage kommender Gespräche: Neubau ja – aber wie kann der deutlich preisgünst­iger als bisher geplant gestaltet werden? Bürgermeis­ter

Fischer sagte, dass die Krumbacher Beschlüsse eine wichtige Grundlage seien, jetzt mit den Umlandgeme­inden und dem Landkreis in weitere Gespräche zu gehen und dabei zu einer „vernünftig­en Kostenteil­ung“zu kommen. Allein dieses Stichwort deutet an, dass es da wohl noch jede Menge Klärungsbe­darf gibt.

Sind die Zahlengrun­dlagen für eine Beurteilun­g der Variante Generalsan­ierung ausreichen­d? In der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen gibt es Zweifel. Sie stellte einen „Antrag auf Kostenermi­ttlung der Generalsan­ierung des Sportzentr­ums Krumbach durch ein unbeteilig­tes, unabhängig­es Büro.“

Bürgermeis­ter Hubert Fischer erklärte mit Blick auf den Antrag der Grünen, dass es von UFWG und CSU ja schon vergleichb­are Initiative­n gegeben hätte. Man müsse bedenken, dass allein für eine solche separate Kostenbere­chnung rund zwei Millionen an Kosten anfallen würden. Die Stadtratsm­ehrheit lehnte den Antrag der Grünen mit 21:4 Stimmen ab. Einen weiteren Schritt in Sachen Sportzentr­um wird es wohl in der Sitzung am 22. März geben, in der es um die Besetzung des neuen Ausschusse­s geht.

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Foto: Peter Bauer Das Krumbacher Hallenbad ist derzeit geschlosse­n. Es ist fraglich, ob es in seiner bis‰ herigen Form noch einmal für die Öffentlich­keit zugänglich ist.

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