Ist dies der „Durchbruch“für das Sportzentrum?
Der Krumbacher Stadtrat spricht sich klar für Ersatzneubau aus. Aber jetzt ist noch sehr viel zu klären
Krumbach Eine Lösung für das Krumbacher Sportzentrum? Seit fast acht Jahren wird über dieses Projekt, bei dem es um eine Summe in einer Größenordnung von rund 30 Millionen Euro geht, debattiert. Im Stadtrat waren die Positionen lange Zeit verhärtet, doch jetzt zeichnet sich eine Annäherung der Standpunkte ab. Mit großer Mehrheit sprach sich der Rat prinzipiell für einen Ersatzneubau von Mehrzweckhalle, Schwimmhalle und Mensa aus. Gebildet werden soll für dieses komplexe Thema ein eigener Stadtratsausschuss. Doch klar wurde in der Ratssitzung auch, dass es sozusagen jetzt erst ans „Eingemachte“geht.
Die letzte offizielle Behandlung des Themas Sportzentrum? Das war bis zur Sitzung des Krumbacher Stadtrates diese Woche lange her. Im September 2020 hatte es im Stadtsaal eine Zusammenkunft von Kommunalpolitikern aus Krumbach, des Landkreises und der umliegenden Gemeinden gegeben. Das federführende Büro Krug Grossmann Architekten (München) hatte die verschiedenen Varianten – Neubau für rund 32 Millionen Euro und
Generalsanierung für geschätzt etwa 25 Millionen Euro – vorgestellt. Im Gegensatz zur Neubauvariante, die im alten Stadtrat mit einer knappen Mehrheit favorisiert worden war, gibt es bei der Generalsanierung keine vertiefte Planung. Beim Neubau wird von einer Hallengröße für 800 Personen, bei der Generalsanierung für 500 Personen ausgegangen. Die Zusammenkunft im Stadtsaal war eine Infoveranstaltung, eine wegweisende Weichenstellung gab es nicht.
Dann wurde es in der Öffentlichkeit still um das Thema. Doch wie
Bürgermeister Hubert Fischer bestätigte, gab es zwischen den Fraktionen intensive Gespräche. Sie mündeten jetzt ein in einem gemeinsamen Antrag aller Stadtratsfraktionen (gegliedert in vier einzelne Detailanträge). In der Bevölkerung gab es immer wieder massive Kritik, dass das Thema Sportzentrum im Stadtrat „zerredet“werde und nichts vorangehe. Die Zurückhaltung bei den Wortmeldungen darf als Indiz dafür gewertet werden, dass der Rat bemüht war, diesen Eindruck zu vermeiden.
So wurde über die vier Detailanträge
rasch abgestimmt. Mit 16:8 Stimmen bestätigte der Rat den „Beschluss zur Realisierung eines Ersatzneubaus für die Mehrzweckund Schwimmhalle sowie Mensa im Sportzentrum Krumbach“. Bei einer Gegenstimme wurde beschlossen, dass für das Thema Sportzentrum ein separater „beschließender Stadtratsausschuss“gebildet werden soll. „Fünf bis sechs Mitglieder, klein und schlagkräftig“, umschrieb dies Fischer.
Mit 19:6 Stimmen (der Stadtrat war zu diesem Zeitpunkt vollzählig) wurde der weitere, dritte Antrag abgesegnet. Darin heißt es: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, alle notwendigen Handlungen zur Weiterführung der Planungen für einen Ersatzneubau zu veranlassen.“Dies darf als ein klares Signal für einen Neubau gewertet werden. Bei einer Gegenstimme gab es eine breite Mehrheit für den vierten Antrag: Der künftige Stadtratsausschuss prüft zusammen mit dem Planungsbüro mögliche Einsparpotenziale für den Ersatzneubau.
Und da sind wir sozusagen bei der zentralen Frage kommender Gespräche: Neubau ja – aber wie kann der deutlich preisgünstiger als bisher geplant gestaltet werden? Bürgermeister
Fischer sagte, dass die Krumbacher Beschlüsse eine wichtige Grundlage seien, jetzt mit den Umlandgemeinden und dem Landkreis in weitere Gespräche zu gehen und dabei zu einer „vernünftigen Kostenteilung“zu kommen. Allein dieses Stichwort deutet an, dass es da wohl noch jede Menge Klärungsbedarf gibt.
Sind die Zahlengrundlagen für eine Beurteilung der Variante Generalsanierung ausreichend? In der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen gibt es Zweifel. Sie stellte einen „Antrag auf Kostenermittlung der Generalsanierung des Sportzentrums Krumbach durch ein unbeteiligtes, unabhängiges Büro.“
Bürgermeister Hubert Fischer erklärte mit Blick auf den Antrag der Grünen, dass es von UFWG und CSU ja schon vergleichbare Initiativen gegeben hätte. Man müsse bedenken, dass allein für eine solche separate Kostenberechnung rund zwei Millionen an Kosten anfallen würden. Die Stadtratsmehrheit lehnte den Antrag der Grünen mit 21:4 Stimmen ab. Einen weiteren Schritt in Sachen Sportzentrum wird es wohl in der Sitzung am 22. März geben, in der es um die Besetzung des neuen Ausschusses geht.