Faxen dicke? Von wegen!
Kommunikation Ein Hoch auf den angestaubten Dauerbrenner
Was erstaunlich ist: Die meisten von uns können heute einigermaßen unfallfrei mit einem Smartphone umgehen oder Geld online überweisen. Aber die Frage, auf welche Seite man ein Dokument gleich wieder ins Fax-Gerät legen muss, damit am anderen Ende nicht nur eine leere Seite rauskommt, bringt uns noch immer regelmäßig ins Grübeln. Jetzt werden Sie fragen, wer bitteschön noch faxt. Aber täuschen Sie sich mal nicht. Gerade wenn es offiziell wird, fällt täglich noch immer tausendfach der Satz „Ich leg Ihnen das schnell aufs Fax“. Das mag in einer durchdigitalisierten Welt staubig klingen, hat aber eben auch Vorteile. So ein russischer Hacker zum Beispiel beißt sich am guten alten Fax die Zähne aus. Außerdem ist so ein Ausdruck etwas Handfestes. Oder gehören Sie etwa nicht zu den Leuten, die wichtige E-Mails immer noch ausdrucken, nur zu Sicherheit? Klar, die verschwommene Schrift nervt und die Aufforderung „Toner wechseln“immer dann, wenn es gerade gar nicht passt, auch. Aber haben Sie schon mal gehört, dass sich jemand mit so einem Fax einen Computervirus eingefangen hat? Eben!
Ihre Glanzzeit hatte die Technik, die ein Schotte schon 1843 erfunden hatte, in den analogen 1980ern. Lange her. Doch selbst die E-Mail konnte das Thermopapier nicht völlig verdrängen. Im Bundestag zum Beispiel hat man erst jetzt die Faxen dicke – und sich dazu entschlossen, hunderten Geräten den Stecker zu ziehen. Allerdings erst im Lauf der nächsten Jahre. Nur nichts überstürzen. Dass die neue Direktive des Ältestenrates per Fax kommuniziert wurde, ist natürlich nur ein böses Gerücht. In der Wirtschaft steht Schwarz auf Weiß, warum das Fax aus Büros und Behörden so schwer wegzukriegen ist.