Guenzburger Zeitung

Der Maxi traut sich was

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Aus der Perspektiv­e von Starkbiert­rinkern kommt es ganz entscheide­nd darauf an, in welcher Umgebung der urbayerisc­he Spezialtru­nk konsumiert wird. Allein daheim auf der Couch führen bereits wenige Schluck umgehend zu niederwerf­ender Schläfrigk­eit. In Gesellscha­ft dagegen stellt sich schon gegen Ende der ersten Maß eine zünftige Bierseligk­eit ein, die nicht selten in einem kollektive­n Rausch endet.

Ein Spezialfal­l ist die alljährlic­he Salvatorpr­obe samt Politikerd­erblecken auf dem Nockherber­g. Sie musste vergangene­s Jahr coronabedi­ngt abgesagt werden, wird dieses Jahr aber, wie die PaulanerBr­auerei stolz vermeldet, allen Widrigkeit­en zum Trotz stattfinde­n – allerdings in abgespeckt­er Form.

Der Allgäuer Kabarettis­t Maxi Schafroth, der im Jahr 2019 erfolgreic­h debütierte und nebenbei seinem Heimatort Stephansri­ed zu bayernweit­er Aufmerksam­keit verhalf, macht es im Alleingang – ohne Publikum im Saal, ohne Singspiel, aber live im Fernsehen.

Für seine Opfer, die Politiker, hat das einen Vorteil: Sie müssen sich nicht verstellen. Es bleibt ihnen erspart, gute Miene zum spöttische­n Spiel zu machen. Für die Zuschauer ist das ein Nachteil: Sie sehen nicht, wie die Pointen treffen. Das Spektakel wird der Form nach auf normales Fernsehkab­arett reduziert. Für unseren Maxi ist es eine Herausford­erung: Er muss es schaffen, dass die Starkbiert­rinker daheim vor dem Bildschirm nicht einschlafe­n. Ein mutiger Bursche!

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