Marode Piste: Jets kommen per Tieflader
Luftwaffe bleibt am Standort Kaufbeuren
Kaufbeuren Trotz einer maroden Start- und Landebahn werden auch künftig am Bundeswehrstandort in Kaufbeuren Techniker für die Kampfflugzeuge Tornado und Eurofighter ausgebildet. Das Bundesverteidigungsministerium in Berlin habe zugestimmt, den Standort im Allgäu langfristig zu erhalten, teilte die Luftwaffe am Freitag mit. In Kaufbeuren sollen damit weiterhin 80 Soldaten und bis zu 100 Lehrgangsteilnehmer stationiert bleiben.
Das Kuriose dabei: Da der Fliegerhorst bereits seit Jahrzehnten nicht mehr als aktiver Militärflugplatz genutzt wird, ist die dortige Landebahn in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Als Mitte des vergangenen Jahres ein neuer Eurofighter zu Ausbildungszwecken nach Kaufbeuren musste, wurde der Jet deswegen per Tieflader vom Fliegerhorst Lechfeld im Landkreis Augsburg zu dem Schulungszentrum gebracht. Sollte wieder ein Flugzeug zu Ausbildungszwecken in Kaufbeuren benötigt werden, müsste auch dieses auf der Straße nach Kaufbeuren transportiert werden.
Ursprünglich wollte die Bundeswehr im Jahr 2011 den Standort aufgeben. Sie hatte sich eigentlich dafür entschieden, die Ausbildung der Flugzeugtechniker in einen fliegenden Verband zu verlegen. Als Favorit galt Nörvenich in NordrheinWestfalen. In Kaufbeuren sollte stattdessen ein neues Sanitätsregiment plus eine Feldjäger-Kompanie aufgebaut werden. Ob es nach der jetzigen Entscheidung noch dazu kommt, werde weiter geprüft. Mittlerweile wurde außerdem eine Akademie zur Fluglotsenausbildung am Allgäuer Standort eingerichtet.
Durch den nun langfristigen Erhalt der Technikerausbildung bleibe Kaufbeuren als wichtiger Luftwaffenstandort in Bayern erhalten, teilte die Staatskanzlei in München mit. „Für viele Menschen geht nun eine fast zehnjährige Phase der Unsicherheit zu Ende“, begrüßte der Kaufbeurer Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) die Entscheidung des Bundes.