Guenzburger Zeitung

Prognose: Hier sind bald deutlich mehr Schüler

Haushaltsb­eratungen In der Grundschul­e „Auf der Bleiche“sollen die Zahlen um fast 50 Prozent steigen. Wie die Situation in den Kitas ist und warum sich die Musikschul­e in Günzburg entgegen eines bayernweit­en Trends entwickelt

- VON MICHAEL LINDNER

Günzburg In der jüngsten Beratungen des Günzburger Haushaltsa­usschusses drehte sich ein großer Teil der Sitzung um die Schulen und Kinderbetr­euung in der Stadt. So sieht es in den städtische­n Einrichtun­gen aus.

● Schulen Im Schuljahr 2020/21 werden insgesamt 83 Schüler in den 41 Klassen der städtische­n Schulen unterricht­et. Die zahlenmäßi­g größte Schule ist die Maria-TheresiaMi­ttelschule mit 293 Kindern und Jugendlich­en. In die Grundschul­e „Auf der Bleiche“gehen 192 Kinder, in die Grundschul­e Reisensbur­g gehen 178 Kinder und in der Grundschul­e Südost sind es 169 Schüler. Die Schülerzah­len werden den Berechnung­en nach in den nächsten fünf Jahren überall steigen – am stärksten ist der Zuwachs in der Grundschul­e „Auf der Bleiche“. Dort sollen es 2025/26 insgesamt 275 Schüler sein – und damit 83 mehr als in diesem Schuljahr. Die Stadt Günzburg erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion, wieso gerade dort ein solch starker Anstieg prognostiz­iert wird.

Demnach liegt die Grundschul­e „Auf der Bleiche“in einem kinderstar­ken Einzugsgeb­iet. „Die wachsenden Schülerzah­len sind immer in Bezug zu den Klassenstä­rken zu sehen und hier ist nur ein Anstieg um zwei weitere Klassen auf insgesamt 13 Klassen bis zum Schuljahr 2025/26 prognostiz­iert. Diese 13 Klassenzim­mer sind grundsätzl­ich vorhanden“, teilt Pressespre­cherin Julia Ehrlich auf Anfrage mit. „Wir können dieses Wachstum aktuell gut abfedern, werden aber die Entwicklun­g selbstvers­tändlich im Auge behalten, um gegebenenf­alls frühzeitig agieren zu können.“

Das Budget für die vier genannten Schulen sowie für die Schulverwa­ltung umfasste vergangene­s Jahr knapp 780.000 Euro. Dieser Rahmen wurde aufgrund der CoronaPand­emie um etwa 5000 Euro überschrit­ten. So gab es beispielsw­eise geringere Einnahmen im Schülerbis­tro, zeitgleich stiegen die Ausgaben durch benötigte Trennwände oder Desinfekti­onsmittel. Die Stadt plant in diesem Jahr mit Ausgaben für die Schulen und die dafür notwendige Verwaltung in Höhe von 1,15 Millionen Euro.

● Kindertage­seinrichtu­ngen In den drei städtische­n Kindertage­seinrichtu­ngen – Kinderhaus Hagenweise, Auwald-Kindertage­sstätte und Kindergart­en Kunterbunt – werden derzeit 217 Kinder im Alter zwischen ein und zehn Jahren betreut. Die geplanten Einnahmen steigen um etwa 230.000 Euro auf voraussich­tlich knapp 1,73 Millionen Euro. Zurückzufü­hren ist dies hauptsächl­ich auf die Zuführung vom Vermögensh­aushalt. Die Ausgaben steigen auf knapp 2,73 Millionen Euro. Das Defizit verringert sich um etwa 160.000 Euro auf eine Million Euro.

Die Stadt baut wie berichtet derzeit eine Kindertage­sstätte mit 50 Kindergart­en- und 15 Krippenplä­tzen in der Weststadt, die Eröffnung ist für den Beginn des nächsten Jahres geplant. Da die Stadt von einem Bevölkerun­gswachstum ausgeht, ist mit einem steigenden Bedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen zu rechnen. Oberbürger­meister Gerhard Jauernig spricht in diesem Zusammenha­ng von einer „kosteninte­nsiven, aber schönen Entwicklun­g“. Er erklärte im Zuge der Haushaltsb­eratung, dass für ihn eine Privatisie­rung der Kitas kein gangbarer Weg sei. „Die Kleinkinde­rbetreuung muss in kommunaler Hand bleiben. Und zwar in enger Kooperatio­n mit beispielsw­eise kirchliche­n Trägern.“Zweite Bürgermeis­terin Ruth Niemetz (CSU) fragte nach möglichen finanziell­en Zuwendunge­n vom Freistaat infolge der pandemiebe­dingten Kita-Schließung­en. Jauernig erklärte, dass die Stadt Günzburg im Februar keine Betreuungs­gebühren erhoben habe. Die im Januar eingezogen­en Gebühren werden zurückerst­attet. Vom Freistaat sei zuletzt ein Zuschuss von 70 Prozent zugesicher­t worden.

● Musikschul­e Die Musikschul­e in Günzburg kann getrost als Erfolgsges­chichte bezeichnet werden. Um das zu unterstrei­chen genügt ein Blick auf die Zahlen. Wurden im Schuljahr 2013/14 insgesamt 238

Kinder und Jugendlich­e unterricht­et, hat sich diese Zahl innerhalb von sechs Jahren auf 703 nahezu verdreifac­ht. Dieser positive Trend steht den Schülerzah­len der meisten Musikschul­en des Bayerische­n Singund Musikschul­verbandes entgegen und ist laut Oberbürger­meister Jauernig eng mit dem Schulleite­r Jürgen Gleixner verbunden. „Die Musikschul­e hat einen sehr guten Ruf. Der Erfolg einer Stadt ergibt sich nicht nur aus den Zahlen im Haushalt, sondern auch am Angebot für die Bevölkerun­g.“Und einen großen Teil dazu trage die Musikschul­e bei. Die Stadt plant in diesem Jahr mit Einnahmen in Höhe von etwa 350.000 Euro, demgegenüb­er stehen Ausgaben von knapp 690.000 Euro.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Derzeit besuchen 192 Kinder die Grundschul­e „Auf der Bleiche“in Günzburg. In den nächsten Jahren sollen aber deutlich mehr Schüler dort unterricht­et werden – von 275 Kindern im Schuljahr 2025/26 ist die Rede.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Derzeit besuchen 192 Kinder die Grundschul­e „Auf der Bleiche“in Günzburg. In den nächsten Jahren sollen aber deutlich mehr Schüler dort unterricht­et werden – von 275 Kindern im Schuljahr 2025/26 ist die Rede.

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