Simon Hille wird ein Gundelfinger
Fußball-Landesligist plant für neue Saison
Gundelfingen/Offingen Dass die Corona-Pandemie seit Monaten den kompletten Amateursport lahmlegt, nimmt Stefan Kerle gelassen. Der Sportliche Leiter des FC Gundelfingen kann an der Situation ohnehin nichts ändern. Wann seine Landesliga-Fußballer wieder trainieren oder gar spielen dürfen, hängt allein von den Beschlüssen der Politik ab. Also konzentriert sich Kerle auf Dinge, die er selbst beeinflussen kann. Das ist in erster Linie die Kaderplanung für die Zeit nach dieser Saison, die spätestens am 30. Juni enden soll. „Sollte abgebrochen werden, steigen wir als Landesliga-Tabellenführer auf. Das hat der Verband ja schon zu Beginn der Pandemie so geregelt“, sagt Kerle – und liefert damit einen Hauptgrund für seine innere Ruhe.
Ein weiterer ist die Verpflichtung von Simon Hille zur kommenden Saison. Als Fußballer wie als Teamplayer ist der aktuell in Diensten des Bayernligisten Türkspor Augsburg stehende Mittelfeldspieler über jeden Zweifel erhaben. Allerdings hatte der 28-Jährige selbst vor Monaten höhere Ziele formuliert, wurde in der Folge mit den Regionalligisten FV Illertissen und vor allem TSV Rain in Verbindung gebracht. Warum also der Wechsel zum FC Gundelfingen? Hille, der in Offingen wohnt, begründet seinen Entschluss so: „Ich arbeite seit einiger Zeit in Günzburg. Das ist ein beruflicher Fortschritt für mich und in Sachen Training verspreche ich mir gegenüber anderen Optionen natürlich eine erhebliche Zeitersparnis.“
Rein sportlich empfindet Hille seinen neuen Verein ebenfalls nicht als Schritt zurück. Erstens, weil er sich nach ewig langer Verletzungspause wieder topfit fühlt und seinem Selbstverständnis nach „als absoluter Führungsspieler“zu den GrünWeißen geht. Und zweitens, weil der FC Gundelfingen aus seiner Sicht „schon ein sehr guter Landesligist“ist. Angesichts der Überlegenheit des Teams in der aktuellen Landesliga-Spielzeit ist es da gar nicht mal kess, wenn Hille formuliert: „Ich gehe fix davon aus, dass wir kommende Saison in der Bayernliga spielen.“
Bis dahin will er mit seinen Kumpels bei Türkspor noch einmal Vollgas geben. Auch dafür ist das Ziel klar formuliert: „Der Aufstieg über den Ligapokal.“
FC-Sportleiter Kerle meldet noch einen weiteren Neuzugang und auch der steht in enger Verbindung mit dem Landkreis Günzburg. Vom Kreisligisten SG Reisensburg-Leinheim kehrt zum 1. Juli der 23-jährige Mittelfeldspieler Niklas Fink zu den Gundelfingern zurück, wo er auf seinen Bruder Jan-Luca trifft. Als B-Jugendlicher hatte Fink einst den umgekehrten Weg beschritten. In 104 Kreisliga-Partien für die SG gelangen ihm 23 Treffer.
Unterdessen haben die meisten Spieler aus dem jetzigen FC-Kader ihre Bereitschaft signalisiert, über die laufende Runde hinaus in Gundelfingen zu bleiben. Kerle fasst zusammen: „Bis auf zwei Positionen sind wir komplett. Unabhängig davon, ob wir Landes- oder Bayernliga spielen.“(ica, wab)