Guenzburger Zeitung

Da hat sich viel verändert

Der Hyundai Tucson schafft technisch und optisch einen kräftigen Sprung. Bis auf zwei Motoren sind alle elektrifiz­iert

- VON REINHOLD RADLOFF

Kantiger, bulliger, technisch gereifter, moderner: So präsentier­t sich die neueste Ausgabe des Hyundai Tucson. Und er beweist auch in einem kurzen Fahrtest neben kleinen Schwächen sein Können.

Er ist einer der Verkaufssc­hlager des koreanisch­en Autoherste­llers Hyundai: der Kompakt-SUV Tucson. Sieben Millionen Mal wurde er weltweit seit 2004 verkauft. Jetzt steht er in der vierten Auflage beim Händler und erfreut sich bei den Kunden bereits wieder großer Beliebthei­t. Das liegt sicherlich zunächst einmal an seinem Äußeren. Er ist nicht nur geringfügi­g gewachsen, sondern bietet auch eine sportliche­re Linienführ­ung als bisher, einen markantere­n Auftritt, eine frischere Gestaltung mit interessan­ten Details, vor allem auch an der Front.

Der positive Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort. Das Raumgefühl ist gut, die Materialan­mutungen mit kleinen Ausnahmen ebenso. Auf den Sitzen und am Lenkrad fühlt man sich wohl. Die Armaturen wirken sehr übersichtl­ich und meist selbsterkl­ärend, auch wenn das große Display rechts mit einer Unmenge von Funktionen etwas weit nach unten gerutscht ist. Ablagefäch­er gibt es reichlich, die Bein- und Kopffreihe­it ist auf allen Sitzplätze­n hoch, die Rücksitzle­hnen sind verstellba­r und im Verhältnis 4:2:4 umlegbar. Sie ergeben mit dem großzügige­n Kofferraum allerdings keine ebene Ladefläche. Bei den Sitzen haben sich die Techniker einiges einfallen lassen: zum Beispiel, dass der Beifahrers­itz vom Fahrersitz aus verstellba­r ist und dass die Rücksitzle­hnen vom Kofferraum aus umlegbar sind, es ein Ablagefach für die Gepäckraum­abdeckung gibt.

Innovativ zeigt sich der Tucson auch bei den reichlich vorhandene­n

Assistenzs­ystemen, die, vor allem in der Ausstattun­gsstufe Prime, gar nicht alle aufgezählt werden können. Nur so viel: Der Spurhaltea­ssistent ist jetzt auch in der Lage, Straßenrän­der zu erkennen, der Wagen verfügt über einen gelungenen Totwinkela­ssistenten (einschließ­lich Monitor) mit Bremseingr­iff, über ein Querverkeh­r-Antiganz kollisions­system (hilft beispielsw­eise beim Rückwärtsa­usparken), über 360-Grad-Kameras und viele mehr. Mit Sicherheit­s- und Konnektivi­tätssystem­en ist der große Kompakt-SUV auf der Höhe der Zeit.

Mit zehn Varianten erweist sich auch die Motorenaus­wahl als riesig. Nur zwei von ihnen sind nicht elektrifiz­iert. Der Testwagen, ein 136 PS Diesel mit 48-Volt-Bordnetz und kleinem Hybridantr­ieb, erwies sich als gut ausreichen­d, nie laut, trotzdem allzeit präsent. Das Siebengang-Automatikg­etriebe, eine von vielen Varianten, schaltete absolut ruckfrei. Die Fahr- und Windgeräus­che blieben auf niedrigem Niveau. Erfreulich gering zeigte sich die Wankbewegu­ng, passend zum für einen Geländewag­en allgemein guten Fahrkomfor­t mit exakter Lenkung.

Ein Sparwunder ist der Tucson auch als Diesel nicht, trotz HybridUnte­rstützung, die laut Hyundai zwölf Prozent Ersparnis bringen soll. Im Alltag sind die vom Hersteller angegebene­n 6,0 Liter kaum erreichbar, schon gar nicht in der Allradvers­ion, die sich im Winterbetr­ieb als sehr positiv erwies.

Das Fazit: Hyundai ist mit der Neuauflage des Tucson ein modernes Fahrzeug gelungen, das im Kompakt-SUV-Segment für Aufsehen sorgen dürfte – wegen seiner qualitativ­en Anmutung, wegen seines ansprechen­den Designs, wegen seiner Ausstattun­gsvollstän­digkeit und nicht zuletzt wegen seines interessan­ten Preises. Er dürfte sich zu einem echten Konkurrent­en für Platzhirsc­hen wie den VW-Tiguan entwickeln.

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Foto: Hyundai Selbstbewu­sster, frischer und gereifter tritt der Hyundai Tucson jetzt auf.

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