Wir warten geduldig auf den Impftermin
Zum Artikel „Theo Waigel lässt sich pik sen“vom 4. Februar:
Ich bin sehr verwundert und auch verärgert! Herr Waigel reist aus Seeg/Allgäu nach Krumbach an, um sich gegen Corona impfen zu lassen. Schön, und sein gutes Recht als über-80-Jähriger und zwei Wohnsitzen. Die Frage stellt sich aber doch, welcher ist denn nun der erste und welcher der zweite? Nur, warum muss es Krumbach sein? Sehr werbewirksam für die ImpfMotivation? Noch dazu im Beisein von Landrat Reichhart. In der Zeitung füllt der Bericht 75 Prozent der Seite. Bild lässt grüßen. Ich denke, die Menschen im Landkreis sind auch ohne diesen reißerischen Bericht gut informiert und mündig genug, um zu entscheiden – Impfung ja!
Auch mein Vater wartet geduldig und verständnisvoll trotz all der Unwegsamkeiten. Geboren im Februar 1925, hat er am 30. Dezember 2020 den Impf-Einladungsbrief des Landrates erhalten. Ich habe meinen Vater am 31. Dezember per E-Mail beim Corona-Impfzentrum
Günzburg angemeldet. Der Eingang der Mail wurde auch bestätigt. Also warten wir geduldig und in der Hoffnung auf die faire Einreihung in die Warteschlange. Auch, um meinen Vater und auch uns zu schützen und mitzuhelfen, diese Pandemie gut zu überstehen.
Nun erhielt ich nach langem Wunschkonzert in der TelefonHotline Günzburg die Auskunft, dass mein Vater auf Platz 190 der Impfliste steht. Bald sollen wir einen Termin erhalten. Nun, wir – meine Familie und ich – beschweren uns nicht. Noch ist die ganze Familie seit März 2020 negativ durch die Corona-Zeit gekommen.
Ob nun Herr Waigel ein AirbusGeschäft abwickelt oder nicht, ist sicherlich nicht systemrelevant. Und die Zeitung nebst den Redakteuren sollte sich sehr gut überlegen, ob sie sukzessive in das Genre der Boulevard-Presse abdriftet. Annemarie Zimmermann, Burgau