Kommission für Rückgabe eines SchieleAquarells
Ein Aquarell des österreichischen Expressionisten Egon Schiele (1890-1918) soll nach einer Empfehlung der beratenden Kommission für NS-Raubgut von der Stadt Köln an die Erben des jüdischen Vorbesitzers restituiert werden. Den Beschluss zu der 1917 entstandenen Arbeit „Kauernder weiblicher Akt“, die im Museum Ludwig in Köln aufbewahrt wird, fällte das von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden eingesetzte Gremium einstimmig, wie die Kommission am Montag mitteilte. Die Kölner Kulturverwaltung kündigte eine Vorlage für die Rückgabe im Stadtrat an. Das Aquarell erhielt der Zahnarzt Heinrich Rieger vermutlich von seinem Patienten Schiele selbst. Rieger habe über Jahrzehnte hinweg in Wien eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst aufgebaut. Nach der Eingliederung Österreichs ins nationalsozialistische Deutschland 1938 war Rieger wegen seiner jüdischen Abstammung schwerster Verfolgung ausgesetzt.