In der Stadt ohne Frauen
Alptraum-Lektüre von Patrick Ness
Dieses Buch ist eine verdammte Alptraum-Lektüre. Es ist so spannend, dass es den Schlaf kostet und sich in die Träume stiehlt. „Chaos Walking“ist das Buch zum Film, der im März in die Kinos kommen soll. Das Buch kann man schon jetzt verschlingen und dabei mit Todd und Viola zittern, die auf dem neuen Planeten vor einer Horde Männer aus Prentisstown, der Stadt ohne Frauen, fliehen. Es ist ein lärmender Ort, denn die Gedanken all dieser Männer verschmelzen zu einer Art Grundlärm. Im Buch wird das Gedankengestrüpp durch eine chaotisch wirkende Schrift dargestellt.
Ich-Erzähler Todd ist 13 Jahre alt und kurz davor, durch ein noch unbekanntes Ritual zum Mann zu werden, als seine Ersatzeltern ihn zur Flucht drängen. Dabei stößt er, der noch nie eine Frau gesehen hat, auf das Mädchen Viola, das den Absturz ihres Raumflugzeugs überlebt hat. Violas Gedanken bleiben Todd verborgen. Doch er weiß, dass er dem Mädchen helfen muss. Die beiden fliehen über Berg und Tal und bringen ungewollt in den Dörfern die Menschen in Lebensgefahr.
Es ist eine mörderische, herzlose Welt, in der Todd so etwas wie die Erlöserrolle zugedacht ist. Aber: Die Bosheit scheint zu siegen. Am Ende sieht es so aus, als wären Todd und Viola verloren. Nur gut, dass Patrick Ness’ Science Fiction Epos schon früher auf Deutsch erschienen ist – als Beginn einer Trilogie. Es besteht also noch Hoffnung darauf, dass sich die Dinge bessern… (li)