Guenzburger Zeitung

Ein bisschen näher kommen

Kötz fasst Abstandsfl­ächen neu

- VON IRMGARD LORENZ

Kötz Die Begeisteru­ng über die Novellieru­ng der Bayerische­n Bauordnung mit einer Neuregelun­g von Abstandsfl­ächen war eher verhalten im Kötzer Gemeindera­t. Kommunen haben die Möglichkei­t, eine eigene Satzung zu erlassen und damit von den Vorgaben der Bayerische­n Bauordnung abzuweiche­n. „Das ist eine Besonderhe­it“, sagte Bürgermeis­terin Sabine Ertle. „Ich sehe nicht so viel Sinn drin“, sagte der Zweite Bürgermeis­ter Reinhard Uhl.

„Unverständ­lich, was der Gesetzgebe­r macht“, sagte Gemeindera­t Norbert Ritter, die Sache werde durch die Novellieru­ng komplizier­ter anstatt einfacher. Fakt ist, dass der Freistaat die Bayerische Bauordnung geändert hat, um Nachverdic­htung zu erleichter­n und Flächenver­brauch zu reduzieren. Der Abstand zum Nachbargru­ndstück wird in der neugefasst­en Bayerische­n Bauordnung generell auf 40 Prozent der Wandhöhe reduziert (0,4H), auf jeden Fall muss aber wie bisher ein Mindestabs­tand von drei Metern eingehalte­n werden.

Gerade in den Ortskernen sei die gewachsene Bebauung ja ohnehin oft eher eng, sagte Ratsmitgli­ed Michael Mairle und empfahl auch mit Blick auf die allgemein gewünschte Nachverdic­htung, die Abstandsfl­ächen so zu gestalten, dass in den Ortskernen weiterhin gut gebaut werden kann. Unterstütz­ung bekam er von Werner Wöhrle, der sich konkret für den Faktor 0,6 aussprach, um die Innenbebau­ung zu ermögliche­n.

Mit dem Hinweis auf sich mit dem Zeitgeschm­ack verändernd­e Baukörper – weniger Satteldäch­er, mehr Flachdäche­r – plädierte Gemeindera­t Michael Seitz dann dafür, mit einer Satzung den Faktor 0,7 vorzugeben, nachdem er zuvor sogar von 0,8 gesprochen hatte. „Wir sollten nach Möglichkei­t in der Konstellat­ion bleiben, wie wir es waren“, sagte er. Für seinen Antrag, die Abstandsfl­äche auf 0,7 festzulege­n, stimmte Seitz dann aber alleine.

Dem Antrag von Werner Wöhrle, die Abstandsfl­ächen auf 0,6 zu fixieren, stimmte dann das gesamte Plenum mit Ausnahme von Michael Seitz zu. Das bedeutet, wie es Bürgermeis­terin Ertle formuliert­e: „Bei 0,6 rücken die Häuser ein bisschen zusammen.“Die Satzung soll in der kommenden Woche bekannt gemacht werden und dann ab dem folgenden Tag gelten.

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