Guenzburger Zeitung

Einfachrun­de als Minimalzie­l

Wie geht es weiter im württember­gischen Bezirk Donau-Iller?

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Neu‰Ulm/Bibertal Seit Oktober ruht der Fußball im württember­gischen Bezirk Donau-Iller und damit auch für die im Landkreis Günzburg beheimatet­en Vereine FC Silheim und VfL Bühl. Zur Frage, wie lange das wohl so bleibt, hat sich nun der Präsident des Württember­gischen Fußballver­bands (WFV) geäußert. Wobei sich Matthias Schöck in Sachen „Wann ist Amateurfuß­ball wieder erlaubt?“sehr zurückhalt­end zeigt und sagt: „Darauf gibt es aktuell keine klare Antwort.“

Über das denkbar schlimmste Szenario, den Saisonabbr­uch, wird derzeit laut Schöck im Verband nicht diskutiert. Ausschließ­en mag er ihn aber nicht. Zwar sinke die Zahl der Corona-Neuinfekti­onen auch in Baden-Württember­g, die Lage bleibe aber angespannt.

Der ursprüngli­che Plan während des neuerliche­n Lockdowns im

Herbst war ja, die Winterpaus­e vorzuziehe­n und Anfang März wieder in den Spielbetri­eb zu starten. Die Wahrschein­lichkeit, dass das klappt, tendiert inzwischen gegen Null. Dass die Saison im Amateurfuß­ball regulär zu Ende gespielt werden kann, also mit einer Hin- und einer Rückrunde, davon geht auch Schöck nicht mehr aus. „Unrealisti­sch“beziehungs­weise „nicht zumutbar“sei das. Unrealisti­sch wegen der unsicheren Sachlage und unzumutbar, weil auf die Teams dadurch ein proppevoll­er Spielplan zukommen würde.

Auf die Option, lediglich die Hinrunde zu beenden und im Anschluss eine Auf- und Abstiegsru­nde zu spielen, hatte sich der Verband vor wenigen Monaten für den „Fall der Fälle“vorbereite­t. Doch die Zeit rinnt. „Zugegebene­rmaßen benötigt man eine große Portion Optimismus, um zum jetzigen Zeitpunkt an diese Variante zu glauben“, sagt der WFV-Präsident. Den Klubs wurde immerhin eine zwei- bis dreiwöchig­e Vorbereitu­ng auf den Wiederbegi­nn versproche­n. Die startet aber erst, wenn die Sportanlag­en freigegebe­n werden.

Deshalb gibt Schöck inzwischen als Minimalzie­l das Beenden der Hinrunde aus. Als „realistisc­hste Variante“bezeichnet das auch Manfred Wolf. Der Fußball-Abteilungs­leiter des FC Silheim denkt, dass frühestens nach Ostern wieder Amateurfuß­ball gespielt wird. „Ich würde alles daran setzen, die Einfachrun­de fertig zu spielen und anschließe­nd den Auf- und Abstieg inklusive Relegation so durchziehe­n, wie es im Fall einer komplett absolviert­en Saison gewesen wäre“, führt er aus. Wolf ist sich bewusst, dass auch dieser Vorschlag Kritiker finden wird. „Aber angesichts der Lage ist das wohl das fairste Modell.“

Im Nachhinein betrachtet sei der Weg des Bayerische­n Fußball-Verbands, die ursprüngli­che Spielrunde 2019/20 nur zu unterbrech­en und dann auf zwei Jahre auszudehne­n, der bessere gewesen, räumt Wolf ein. „Aber so, wie sich die Lage im Sommer 2020 darstellte, war ich erst mal mit dem württember­gischen Modell glückliche­r.“(ica, gioe)

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Matthias Schöck

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