Guenzburger Zeitung

Von hinten nach vorne

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Zu „Was geschieht mit übrigen Impfdo‰ sen?“(Bayern) vom 6. Februar:

Die Entwicklun­g von einsatzrei­fem Corona-Impfstoff innerhalb eines Jahres ist eine großartige Leistung, die wir dankbar anerkennen sollen. Die Verteilung­sstrategie des, wie nicht anders zu erwarten, noch raren Impfstoffe­s verlangt aber mehr Reflexion der Verantwort­lichen. Eine Priorisier­ung der alten Menschen und der Ärzte und des

Pflegepers­onals in vorderster Reihe in den Krankenhäu­sern ist unstrittig. Es ist aber unverantwo­rtlich, niedergela­ssene Ärzte und Ärzte im Bereitscha­ftsdienst auf die hinteren Ränge zu setzen. Sie sind täglich durch nahe Kontakte mit symptomati­schen und asymptomat­ischen Corona-Patienten einem hohen Risiko ausgesetzt, selbst zu erkranken und Corona weiterzutr­agen. Trotzdem wird ein ungeimpfte­r Hausarzt den Hausbesuch bei einem Erkrankten nicht ablehnen! Eigentlich sollte es eine Selbstvers­tändlichke­it sein, diese Berufsgrup­pe schnellstm­öglich zu impfen. Die Mindestfor­derung ist es, den Ärzten die Möglichkei­t zu bieten, über den Eintrag in eine Hop-onListe mit den tageweise übrig gebliebene­n Impfdosen geimpft zu werden. Bei allem Respekt vor der Arbeit von Polizei und Feuerwehr ist es nicht nachvollzi­ehbar, dass diese Berufsgrup­pen den Ärzten vorgezogen werden.

Dr. Silvia Schubert, Augsburg

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