Ein Gesetz, das keinem hilft
Beim neuen Insektenschutzgesetz müssen sich Union und SPD vorwerfen lassen, dass sie es jedem recht machen wollten, am Ende aber alle vor den Kopf stoßen. Die Landwirte sind jetzt sauer auf die Umweltaktivisten, die wiederum schimpfen noch lauter als vorher auf die Bauern. Dieser Streit reicht gefühlt bis zur Erfindung des Pflugs zurück und umso wichtiger wäre es gewesen, dass die Politik einen Kompromiss gefunden hätte. Doch stattdessen beharken sich Union und SPD noch gegenseitig.
Die Politik bindet durch Polarisierung Stimmen an sich. Was bedeutet, dass gerade in einem Superwahljahr der Streit um den richtigen Natur- und Insektenschutz leider weitergeht. Zumal der Entwurf jetzt durch den Bundestag muss und dort noch heftig torpediert werden wird.
Landwirte und Umweltaktivisten könnten Abhilfe schaffen, wenn sie sich von der Politik emanzipieren und direkt miteinander reden würden. Im Kleinen, auf den Dörfern, am Rande der Felder geschieht das bereits. Im Großen, bei den Lobbyverbänden, müsste dazu ein Umdenken einsetzen. Die Aussichten sind schlecht. Einen Versuch wäre es allemal wert.