Guenzburger Zeitung

Kirchliche­s Hilfswerk geht auf Distanz zu Gründer

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Die Organisati­on Kirche in Not geht nach Missbrauch­svorwürfen auf Distanz zu ihrem Gründer Pater Werenfried van Straaten. Der 2003 verstorben­e Ordensprie­ster soll 1973 auf einer Reise des katholisch­en Hilfswerks nach Italien versucht haben, eine junge Mitarbeite­rin zu vergewalti­gen, schreibt Christ & Welt. „Kirche in Not bedauert die schweren geschilder­ten Vorwürfe zutiefst“, erklärte dazu das Hilfswerk. „Die Organisati­on distanzier­t sich umfassend von jeder Form des Verhaltens, wie es in dem Artikel Pater van Straaten vorgeworfe­n wird.“2010 habe die Frau den Fall bei der Organisati­on gemeldet. Zur gleichen Zeit gab es Bestrebung­en, den Pater selig zu sprechen. Ein vom Vatikan entsandter Weihbischo­f unterstütz­te das Hilfswerk bei seiner Modernisie­rung. Der Geistliche habe von den Vorwürfen gegen van Straaten erfahren, es habe einen Briefwechs­el zwischen ihm und dem Vatikan gegeben. Kardinal Mauro Piacenza, damals Präfekt der römischen Kleruskong­regation und seit 2011 Präsident des Stiftungsr­ates von Kirche in Not, soll demnach zur Geheimhalt­ung nach außen aufgeforde­rt haben. „Kardinal Piacenza weist den Vorwurf der Vertuschun­g zurück, da dieser jeder Grundlage entbehrt“, antwortete das Hilfswerk mit Hauptsitz in Königstein/Taunus auf Nachfrage. Der Leitung von Kirche in Not erschien die Schilderun­g der Frau damals glaubhaft, weshalb sie ihr eine Entschädig­ung von 16000 Euro zahlte.

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