Guenzburger Zeitung

Zurück ins Klassenzim­mer

Grundschül­er dürfen bald wieder in die Schule gehen. Für wen das noch gilt und welche Voraussetz­ungen es gibt

- VON STEPHANIE SARTOR

München Für die bayerische­n Grundschül­er ist die Zeit des ständigen Daheimsitz­ens bald vorbei. Ab 22. Februar dürfen sie wieder in die Schule – allerdings im Wechselunt­erricht. Das bedeutet: Eine Hälfte der Klasse wird vor Ort unterricht­et, die andere lernt zu Hause. Die beiden Gruppen wechseln sich ab. Wenn der Mindestabs­tand von 1,5 Metern zwischen den Schülern eingehalte­n werden kann – etwa in besonders großen Klassenzim­mern –, dann ist auch ein Präsenzunt­erricht für komplette Klassen möglich.

Diese Regeln gelten nicht nur für die Grundschul­en, sondern auch für die Klassen 1 bis 4 an Förderschu­len und für alle Abschlussk­lassen. Bereits jetzt sind in Bayern die Abschlussj­ahrgänge von Gymnasien und berufliche­n Schulen im Wechsel vor Ort. Nun kehren auch die zurück, die kurz vor ihrem Real- oder Mittelschu­labschluss stehen.

Das neue Modell greift aber nur in Landkreise­n und kreisfreie­n Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 100. Wird der Wert überschrit­ten, geht es für alle zurück in den Distanzunt­erricht. Man müsse weiterhin vorsichtig sein, sagt Bayerns Kultusmini­ster Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in einer Pressekonf­erenz. „Die Infektions­zahlen sinken zwar, allerdings breiten sich die Mutationen aus.“Der Minister macht auch deutlich: Kinder und Jugendlich­e, die große Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronaviru­s im Präsenzunt­erricht haben, könnten davon befreit werden. Man werde dafür „großzügige Regelungen“finden.

Offen ließ der Minister, wann auch andere Schüler wieder in den Klassenzim­mern sitzen werden. Diejenigen, die 2022 ihr Abitur machen, habe man aber im Blick, sobald weitere Öffnungen möglich seien, verspricht Piazolo. „Wir können nicht alle zurückbrin­gen, wir haben bewusst auf die Jüngeren geschaut. Sie brauchen besonders die sozialen

Kontakte und tun sich im Distanzunt­erricht schwerer.“Auch die Eltern sollen dadurch entlastet werden. Neben Grundschul­en öffnen übrigens auch Kitas ab dem 22. Februar im eingeschrä­nkten Regelbetri­eb.

Nach wie vor gilt an den Schulen eine Maskenpfli­cht für Schüler und Lehrer – letztere müssen medizinisc­he Masken tragen, die ihnen auch zur Verfügung gestellt werden. Für Schüler werden medizinisc­he Masken nur empfohlen. Außerdem sollen Schnelltes­ts angeboten werden. Sobald diese zur Verfügung stehen, soll das Personal die Möglichkei­t haben, sich zweimal pro Woche selbst zu testen. Schüler ab 15 Jahren sollen einen freiwillig­en Selbsttest pro Woche bekommen.

Eigentlich stünden nun die Faschingsf­erien an. Die wurden allerdings gestrichen. Manche Schulen wollen in dieser Woche aber das Tempo herunterfa­hren. Ein Schulleite­r aus dem Landkreis Augsburg spricht gegenüber unserer Redaktion von „Entschleun­igung“und einem „reduzierte­n Distanzunt­erricht“. Man wolle die Zeit für Wiederholu­ngen nutzen. Auf die Frage, wie er es denn fände, dass es einige Schulen in der kommenden Woche etwas lockerer angehen wollen, macht Piazolo in der Pressekonf­erenz ziemlich deutlich, was er davon hält: „So ist das nicht vorgesehen.“

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