Kampf um Britney, die Entmündigte
Dokumentation entfacht die Debatte um das Schicksal der Sängerin und ihren Vater neu
New York Die Frage kann man sich schon stellen: Da steht diese bald 40-jährige Frau bis heute mit ihrer Arbeit im Zentrum eines höchst lukrativen Unterhaltungsunternehmens, wuppt mitunter 200 Shows pro Jahr in Las Vegas, einerseits. Steht andererseits seit 13 Jahren unter der Vormundschaft ihres Vaters – und ist entmündigt? Denn so lebt Britney Spears, von Kindheit an in der Öffentlichkeit, als Teenager mit
Hits wie „Baby One More Time“bereits ein globaler Popstar, heute. Und weil jetzt, da der Fall demnächst wieder vor Gericht geprüft wird, eine neue US-Fernsehdokumentation dieses Schicksal aufrollt, ist der ewige Vereinnahmungskampf um sie neu entfacht.
„Framing Britney Spears“heißt die von der New York Times und der
Streaming-Plattform Hulu präsentierte, 74-minütige Sendung – was in seinem feinen Andeutungsreichtum bereits schwer zu übersetzen ist: Das wörtliche „Einrahmen“kann auch „Formen“bedeuten oder „Hereinlegen“. Eindeutig dagegen ist der Titel einer Initiative, die sich seit der ersten Ausstrahlung vor einer Woche neuen Zulaufs auch von viel Prominenz erfreut, die TwitterKampagne: „#FreeBritney“.
Ist sie nun seit Jahren das Opfer ihres immer kräftig mitverdienenden Vaters Jamie Spears? Nachdem sie spätestens mit Mitte 20 wirkte, als wäre sie das Opfer ihres eigenen Erfolgs in einer immer kräftig mitverdienenden Medienbranche, die jede respektvolle Trennung zwischen Scheinwerfer- und Privatleben spätestens hier, bei ihr, über Bord geworfen hat. Die „Beziehung“mit Star-Kollege Justin Timberlake, der plötzlich kahl rasierte Schädel, der Sorgerechtsstreit um ihre zwei Kinder… Alles im grellsten Scheinwerferlicht, das begann, den Körper der Britney Spears lüstern auszuleuchten, seit sie 16 ist.