Guenzburger Zeitung

Peiffer will mit Medaille heim kommen

Der 33-Jährige ist Olympiasie­ger im Sprint und war Weltmeiste­r. Vor dem Rennen am Freitag ist er die größte deutsche Hoffnung. Favorit ist aber ein anderer

- SVG Lüneburg – United Volleys Frankfurt Schwarz‰Weiß Erfurt – Palmberg Schwerin 3:0 1:3

BUNDESLIGA, MÄN. V. MITTWOCH

BUNDESLIGA, FRAUEN V. MITTWOCH (Hertha‰Trainer Pal Dardai auf die Frage, wie er seine Mannschaft auf kopfballst­arke Spieler des VfB Stutt‰ gart vorbereite­t.)

Pokljuka Es braucht schon viel, um Arnd Peiffer ernsthaft aus der Ruhe zu bringen. Selbst die verkorkste Mixed-Staffel zum Auftakt der Biathlon-WM in Slowenien reicht dazu nicht aus. Der enttäusche­nde siebte Platz bedeutete am Mittwoch zwar einen klaren Fehlstart auf der Pokljuka, doch der 33 Jahre alte Routinier weiß mit all seiner Erfahrung: „Es gilt allgemein für den Biathlon-Sport, dass man lernen muss, schlechte Rennen zu analysiere­n einerseits, aber dann auch in nicht all zu langer Zeit abzuhaken und nach vorne zu blicken.“Und da kommt das nächste Rennen in seiner Paradedisz­iplin genau richtig. Am Freitag (14.30 Uhr/ARD und Eurosport) geht es im Sprint über zehn Kilometer um den ersten WM-Einzeltite­l.

Der Harzer ist in diesem Wettbewerb 2018 nicht nur Olympiasie­ger in Pyeongchan­g geworden, sondern war 2011 auch schon Weltmeiste­r. Gold scheint allerdings mal wieder vergeben: Der Norweger Johannes Thingnes Bö ist in herausrage­nder Form und hängte Peiffer in der Mixed-Staffel in der Loipe um fast schon erschrecke­nde 45 Sekunden ab. Dieser enorme Rückstand habe zwar ihn etwas geschockt, sagte Peiffer. Doch der Rest des Feldes hinter Bö ist insgesamt doch viel enger zusammen. „Nicht unzufriede­n“sei er mit seinem eigenen Auftakt gewesen, sagte Peiffer. Nur einen Nachlader brauchte er, konnte in der Loipe aber eben nicht mithalten. Zumindest das passt in die Serie negativer Erinnerung­en an Slowenien. „Von den drei schlechtes­ten Rennen, die ich je gemacht habe, waren zwei in Pokljuka“, sagte Peiffer.

In der Vergangenh­eit lag das meist daran, dass der Weltcup am Ende eines Trimesters lag, also die harte dritte Weltcup-Woche in Folge war. „Ich freue mich jetzt mal, dass ich mich wirklich gut auf die Rennen vorbereite­n kann“, sagte Peiffer nun. Auch bei seiner elften WM spürt der älteste Skijäger im deutschen Team noch Anspannung. Wenn das einmal nicht mehr so wäre, sei es Zeit, aufzuhören. Wann das soweit ist? Offen. Peiffer plant noch nicht über das Saisonende hinaus und hat sich vor dem Winter nicht klar zu einem Olympiasta­rt in Peking bekannt. Er entscheide von Jahr zu Jahr. Möglich scheint also, dass es in Pokljuka vielleicht seine letzte WM wird und er beim Heimspiel 2023 in Oberhof mit dann 35 Jahren nicht mehr aktiv dabei ist. Peiffer hat allerdings bewiesen, was er auch im hohen Alter noch leisten kann. Sein Massenstar­t-Erfolg im Dezember in Hochfilzen ist der einzige Einzelsieg

für den Deutschen Skiverband in dieser turbulente­n Saison. Doch es gab auch Enttäuschu­ngen, die nun bei der WM keine Rolle mehr spielen sollen. „Natürlich möchte ich am Ende gerne mit einer Medaille nach Hause fahren“, sagte Peiffer. 16 WM-Medaillen, davon fünf goldene, hat er seit 2009 schon gesammelt. Dazu kommt dreimal olympische­s Edelmetall mit der Krönung vor drei Jahren in Südkorea. Doch selbst wenn es nun nicht zum Sprung aufs Podest reichen sollte, wäre das kein Grund zur Enttäuschu­ng. „Letztes Jahr habe ich das Optimum in Sprint und Verfolgung gezeigt und war am Ende Siebter und Fünfter, weil mir in der Laufform 20 Sekunden fehlten“, sagte Peiffer: „Da war ich trotzdem mit mir im Reinen.“Bei der WM 2020 in Antholz seien es „sehr gute Ergebnisse“gewesen, ohne Medaille „interessie­rt es am Ende aber natürlich keinen“.

Neben Peiffer sind nach einem Ruhetag im Sprint auch Erik Lesser, Benedikt Doll und Johannes Kühn dabei.

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Foto: Witters Olympiasie­ger Arnd Peif‰ fer.

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