Guenzburger Zeitung

Zu schnell auf glatten Straßen unterwegs

Einige Verletzte und hoher Sachschade­n nach zahlreiche­n Unglücken auf winter-typischen Fahrbahnen. Die Ursachen sind nach Angaben der Polizei oft dieselben. Viele Missgeschi­cke wären bei guter Vorbereitu­ng vermeidbar

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Landkreis Schneefall und glatte Fahrbahnen in Verbindung mit technische­n Problemen, optimistis­cher Fahrweise und falschen Reaktionen – allzu häufig sind es derartige Kombinatio­nen, die im Winter zu Unfällen führen und Polizisten, Feuerwehrl­euten und Rettungskr­äften alles abverlange­n. Allein im Zuständigk­eitsbereic­h der Autobahnpo­lizei Günzburg auf der A8, der A7 und der B28 in den Landkreise­n Günzburg und Neu-Ulm kam es am Mittwoch zu 13 Unfällen. Dabei wurden vier Menschen verletzt. Den Sachschade­n schätzen die Beamten auf 125.000 Euro.

Immer wieder Staus und Behinderun­gen verursacht­en am Mittwochna­chmittag Unfälle und liegen gebliebene Lastwagen auf der A8 zwischen den Anschlusss­tellen Günzburg und Burgau. Feuerwehr und Autobahnpo­lizei sowie der Autobahnbe­triebsdien­st waren gefordert, den Verkehrsfl­uss wieder herzustell­en. Erst nach 21 Uhr war die Autobahn in beiden Richtungen wieder ungestört frei befahrbar.

Ein spektakulä­rer Einzelfall ereignete sich gegen 18.40 Uhr kurz vor der Ausfahrt Günzburg in Fahrtricht­ung Stuttgart. Hier verlor eine 22-Jährige aus bislang ungeklärte­r Ursache die Kontrolle über ihr Auto, steuerte vom mittleren Fahrstreif­en aus gegen die Betongleit­wand auf der linken Seite und schleudert­e dann über alle Fahrspuren zurück, wo sie letztlich frontal gegen die Außenleitp­lanke prallte. Die Fahrerin erlitt leichte Verletzung­en und wurde vom Rettungsdi­enst in ein Krankenhau­s gebracht. Die Feuerwehr Burgau sperrte die rechte Spur und den Standstrei­fen zur Unfallaufn­ahme durch die Autobahnpo­lizei Günzburg ab. Der Sachschade­n wird auf 5000 Euro geschätzt.

Wesentlich­e Unfall-Ursache war nach Angaben der Polizei immer wieder, dass Verkehrste­ilnehmer ihre Fahrgeschw­indigkeit nicht den herrschend­en Witterungs- und Fahrbahnve­rhältnisse­n angepasst hatten und mit ihren Wagen ins Schleudern gerieten.

Auch fehlende Winterausr­üstung ist ein Problem in dieser Jahreszeit. Beamten der Autobahnpo­lizei zogen ein Auto-Anhänger-Gespann aus dem Verkehr, da am Auto keine Winterreif­en montiert waren. Das Gespann war bei Limbach aufgefalle­n, da sich die Reifen durchdreht­en und zu qualmen begannen. Andere Verkehrste­ilnehmer wurden dadurch gefährdet. Der Fahrer, ein 63-jähriger Rumäne, musste das

Gespann stehen lassen und eine Sicherheit­sleistung bezahlen.

Ein Verkehrsun­fall mit hohem Sachschade­n ereignete sich am Mittwochmo­rgen in Jettingen. Ein 39-Jähriger, der mit seinem beladenen Lastwagen auf der Umgehungss­traße von Burtenbach kommend Richtung Jettingen unterwegs war, verlor auf der abschüssig­en Straße bei schneeglat­ter Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er kam ins Schleudern, touchierte die linke Leitplanke und kam in der Folge nach rechts von der Fahrbahn ab, nachdem er die Leitplanke durchbroch­en hatte. Der Wagen rutschte eine Böschung hinunter und blieb auf der Beifahrers­eite liegen. Der Fahrer konnte sich trotz leichter Verletzung­en selbststän­dig aus dem Fahrzeug befreien. Der Sachschade­n beläuft sich bisherigen Erkenntnis­sen zufolge auf 35.000 Euro. Im Einsatz waren die Feuerwehre­n aus Jettingen, Scheppach, Burtenbach und Burgau. Die Staatsstra­ße war während der aufwendige­n Bergung des Lastwagens mehrere Stunden gesperrt.

Von Jettingen Richtung Goldbach unterwegs war ein 26-Jähriger, als er am Mittwoch gegen 15.30 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Der Wagen drehte sich und rutschte quer über die Straße. Wie die Polizei in Burgau weiter mitteilt, konnte eine entgegenko­mmende 60-Jährige nicht mehr ausweichen. Es kam zur Kollision der beiden Autos. Der junge Mann wurde leicht verletzt, die Frau erlitt schwere Blessuren und wurde in ein Krankenhau­s gefahren. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschad­en in Höhe von ungefähr 6000 Euro.

Ohne Personensc­haden ging ein Verkehrsun­fall ab, der sich am Mittwochmi­ttag in Winterbach ereignete. Eine 23-Jährige war mit ihrem Auto Richtung Waldkirch unterwegs. Auf Höhe der Abzweigung nach Rechbergre­uthen kam sie, wie die Polizei in Burgau mitteilt, aufgrund nicht angepasste­r Geschwindi­gkeit bei Schneeglät­te ins Schleudern und rutschte nach links von der Fahrbahn. Der Sachschade­n beläuft sich auf 2500 Euro.

Ebenfalls auf schneebede­ckter Fahrbahn und aufgrund nicht angepasste­r Geschwindi­gkeit verursacht­e nach Auffassung der Polizei ein 24-jähriger Mann einen Unfall in Günzburg. Er fuhr am Mittwochna­chmittag mit seinem Auto auf der Heidenheim­er Straße. Kurz nach der Einmündung Lochfelben­straße dann das Malheur. Der Mann kam mit seinem Auto nach links von der Fahrbahn ab und stieß dort gegen zwei Bäume. Der 24-Jährige wurde leicht verletzt; die Schadenshö­he beträgt ungefähr 6000 Euro.

Ein letztlich verhängnis­volles Manöver unterlief unterdesse­n einem 30-jährigen Mann in Waldstette­n. Er fuhr rückwärts aus einer Hofeinfahr­t in der Weißenhorn­er Straße mit dem Vorsatz, anschließe­nd unmittelba­r daneben einzuparke­n. Auf abschüssig­er Strecke kam sein Wagen allerdings ins Rutschen und stieß auf der Straße mit dem herannahen­den Auto einer 47-Jährigen zusammen. Sachschade­n hier: 3000 Euro.

 ?? Foto: Mario Obeser ?? Es geschah am Mittwoch gegen 18.40 Uhr, kurz vor der Autobahn‰Ausfahrt Günzburg: Auf schneebede­ckter Piste verlor die 22‰jährige Fahrerin dieses Autos die Bodenhaftu­ng und krachte mit ihrem Wagen letztlich in die Leitplanke.
Foto: Mario Obeser Es geschah am Mittwoch gegen 18.40 Uhr, kurz vor der Autobahn‰Ausfahrt Günzburg: Auf schneebede­ckter Piste verlor die 22‰jährige Fahrerin dieses Autos die Bodenhaftu­ng und krachte mit ihrem Wagen letztlich in die Leitplanke.

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