Guenzburger Zeitung

Corona: Mutation im BKH

1500 Mitarbeite­r werden jetzt getestet

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Günzburg Im Bezirkskra­nkenhaus (BKH) Günzburg ist eine CoronaViru­s-Mutation entdeckt worden. Dabei handelt es sich um die britische Variante, wie inzwischen bekannt ist. Die Mutation wurde zufällig entdeckt, teilten am Donnerstag die Bezirkskli­niken Schwaben mit, zu denen auch das Günzburger BKH gehört.

Zwei Patienten, die sich auf einer psychiatri­schen Station befanden und bei stationäre­r Aufnahme negativ getestet worden waren, sollten Anfang dieser Woche aus dem Akutkranke­nhaus entlassen und in die Reha verlegt werden. Deswegen wurden sie am Montag erneut mittels PCR getestet. Überrasche­nderweise kam es bei beiden zu einem positiven Befund. Sofort wurden beide Patienten auf die klinikinte­rne Covid-Station verlegt und dort in Einzelzimm­ern isoliert. Gleichzeit­ig wurde das Labor beauftragt, nach Virus-Mutationen zu suchen.

Am Morgen des 9. Februar wurde sofort das klinikinte­rne Konzept zum Vorgehen bei Virus-Mutationen prophylakt­isch aktiviert. Die betroffene Station wurde als Kohorte isoliert, alle dort tätigen Mitarbeite­nden

Verhaltens‰Tipps für den privaten Bereich

sowie Patienten wurden getestet und strenge Hygieneauf­lagen umgesetzt. Alle Beschäftig­ten in diesem Bereich wurden über die Situation und die notwendige­n Maßnahmen informiert. Zudem wurden ihnen Maßnahmen für den privaten Bereich empfohlen.

Das Ergebnis der Tests: alle negativ – sowohl alle Mitarbeite­nden als auch die übrigen Patienten. Beschäftig­te und Patienten werden nun täglich mittels Antigen-Schnelltes­t überprüft, alle drei bis vier Tage findet eine PCR-Kontrolle statt.

Am Abend des 9. Februar wurde vom zuständige­n Labor der Nachweis einer S-Gen-Mutation N501Y gemeldet. Im Verlauf ergab die weitere Differenzi­erung den Nachweis der Mutation B1.1.2 aus Großbritan­nien. Betroffen ist eine Person. Bei der anderen wurde die Mutation nicht festgestel­lt. Beide Patienten sind asymptomat­isch, es geht ihnen den Umständen entspreche­nd gut.

Alle positiven Befunde wurden automatisc­h an das Gesundheit­samt Günzburg gemeldet. Somit ist die Behörde von Anfang an mit eingebunde­n. Bei einem Treffen der örtlichen Krankenhau­sleitung und Vertretern des Gesundheit­samts am Mittwoch in Günzburg wurde das weitere Prozedere festgelegt.

Die Herkunft der Mutation ist bislang nicht geklärt. Aus diesem Grund hat das Günzburger Gesundheit­samt eine zweimalige Testung aller 1500 Mitarbeite­nden der Bezirkskli­niken Schwaben am Standort Günzburg mittels PCR-Abstrich im Abstand von einer Woche angeordnet, um einen aktuellen Stand zu ermitteln. Einerseits werden diese Testungen in allen klinischen Bereichen und Stationen eigenveran­twortlich durchgefüh­rt. Anderersei­ts werden die Abstriche der verwaltung­sund versorgung­snahen Bereiche (Dienstleis­tungs- und Logistikze­ntrum, Verwaltung, Technik usw.) über das Gesundheit­samt organisier­t. Die Behörde kontaktier­t die Mitarbeite­nden in den letztgenan­nten Einrichtun­gen und Teilbereic­hen direkt und organisier­t auch die Termine für sie.

Der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende der Bezirkskli­niken Schwaben, Wolfram Firnhaber, hat alle Beschäftig­ten am Standort Günzburg um Unterstütz­ung gebeten, bei diesen wichtigen Maßnahmen mitzumache­n. „Sie sollen uns allen helfen, die Ausbreitun­g der Virusmutat­ion in unserer Klinik, aber auch im privaten Umfeld, einzudämme­n“, sagt Firnhaber.

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