Guenzburger Zeitung

Es droht die Armut im Alter

Gewerkscha­ft weist auf geringe Renten hin

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Günzburg Vor zunehmende­r Altersarmu­t in der Region hat der Deutsche Gewerkscha­ftsbund DGB im Landkreis Günzburg mehrfach gewarnt, jetzt sieht der Kreisvorsi­tzende Werner Gloning diese Befürchtun­g durch aktuelle Zahlen der Rentenvers­icherung bestätigt.

Demnach kommen Männer, die 2019 im Kreis Günzburg erstmals eine gesetzlich­e Altersrent­e bezogen haben, im Schnitt auf eine Monatsrent­e von 1207 Euro. Frauen mussten sich mit durchschni­ttlich 748

Euro begnügen. Da die Armutsgefä­hrdungssch­welle in Bayern 2019 bei 1155 Euro lag, bedeutet dies, dass im Kreis sehr viele Rentner armutsgefä­hrdet sind – wenn sie kein zusätzlich­es Einkommen neben der gesetzlich­en Rente haben. Die stellvertr­etende DGB-Kreisvorsi­tzende Gabriele Brenner spricht deshalb von einer erschrecke­nden Zahl. Die Entwicklun­g zeige, wie dringend die gesetzlich­e Rente wieder auf ein anständige­s Niveau angehoben werden muss. Der DGB-Kreisvorst­and fordert die Bundestags­kandidaten auf, öffentlich klarzumach­en, wie sie die Lage der Rentner bewerten und welche Vorschläge sie haben, um die Rente zu verbessern. Der Vorschlag, das Renteneint­rittsalter anzuheben, gehe an der arbeitsmar­ktpolitisc­hen Realität vorbei, sagt Gloning. Noch mehr Arbeitnehm­er müssten dann aus gesundheit­lichen Gründen vorzeitig aus dem Berufslebe­n ausscheide­n, was fehlende Beitragsja­hre und massive Rentenkürz­ungen bedeuten würde.

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