In diese Projekte will Günzburg dieses Jahr investieren
Ein Großteil der diesjährigen Investitionen soll in Kitas und Schulen fließen, trotzdem wird die Sanierung einer Grundschule noch geschoben. Wo die finanziellen Mittel der Stadt sonst noch eingesetzt werden
Günzburg Die Liste der angemeldeten Projekte ist lang. Mehr als 21 Millionen Euro kosten die Maßnahmen und Investitionen, welche die Stadt Günzburg 2021 gerne durchführen möchte. Doch diese Summe kann die Stadt nicht stemmen, die wirtschaftliche Situation ist infolge der Corona-Pandemie zu angespannt. Deswegen wurde im Vorfeld der jüngsten Haushaltsberatung, als es um den Vermögenshaushalt ging, eine Unterteilung in zwingend und dringend vorgenommen. Und der Haushaltsausschuss war sich einig, dass nur Projekte, die zwingend erforderlich sind, in diesem Jahr angegangen werden. So konnten die Investitionen von 21,3 Millionen auf knapp 17,7 Millionen Euro gedrückt werden.
Auf einen späteren Zeitpunkt geschoben wurde zum Beispiel die Sanierung der Grundschule „Auf der Bleiche“. Knapp 500.000 Euro hätte die Sanierung der WC-Anlagen sowie die Überdachung des Stiefelgangs gekostet. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bedauerte diese schwierige Entscheidung, erklärte aber, dass zwei Generalsanierungen von Schulen in einem Jahr finanziell nicht zu stemmen seien: „Der Druck ist in der Grundschule Reisensburg etwas größer als Auf der Bleiche.“CSU-Stadtrat Günter Treutlein sprach von einer seit Jahren überfälligen Sanierung in Reisensburg. Dieses Jahr werden dort knapp 150.000 Euro investiert – unter anderem für die Planung der Außenanlagen der Herrenwaldhalle. Die Halle selbst wurde vor knapp zwei Jahren für 2,8 Millionen Euro generalsaniert. Für die Außenanlagen, die für 2022 angedacht sind, rechnet der Haushaltsausschuss mit weiteren Kosten in Höhe von 390.000 Euro.
In die Maria-Theresia-Mittelschule fließen knapp 800.000 Euro für die Sanierung von Haus 4. Der seit mehreren Jahren gewünschte Bau einer Aula werde laut Jauernig auch in 2021 nicht möglich sein.
Viel Geld investiert die Stadt dieses Jahr in die Kinderbetreuung. Für die im Bau befindliche Kita West sind dieses Jahr knapp 3,5 Millionen Euro nötig, nächstes Jahr werden noch einmal mehr als 800.000 Euro fällig. Zudem stellt die Stadt vorsorglich weitere 400.000 Euro für die Kinderbetreuung bereit. Die Nachfrage werde laut Jauernig weiter steigen, deshalb plane die Stadt eine Kita- und Kindergartenoffensive mit mehr als 100 neuen Plätzen. „Die Kinderbetreuung wird in den nächsten fünf Jahren einen hohen prozentualen Anteil am Vermögenshaushalt ausmachen.“Dies liege am Wachstum der Stadt und an den hohen Qualitätsanforderungen in der Betreuung.
Etwa 1,7 Millionen Euro sollen dieses Jahr in die Feuerwehr investiert werden – den Löwenanteil macht dabei die neue Feuerwache aus, bei der die letzte Rate von insgesamt zehn Millionen Euro Baukosten fällig ist. Zudem ist ein neuer Rüstwagen notwendig, da es für das fast 24 Jahre alte bisherige Fahrzeug keine Ersatzteile mehr gibt.
Viel Geld ist auch für die Sporthallen in der Stadt vorgesehen. So soll die Rebayhalle für insgesamt 650.000 Euro saniert werden, zudem soll eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach für 50.000 Euro errichtet werden. Für die Jahnhalle sind 200.000 Euro an Planungskosten für die bevorstehende Sanierung angedacht – diese Mittel gab der Haushaltsausschuss vorzeitig frei, um einen zeitlichen Vorteil gegenüber anderen Kommunen bei der Ausschreibung zu haben. Die Kosten für die Sanierung der Jahnhalle werden voraussichtlich 6,5 Millionen Euro betragen.
Dieses Jahr soll das Waldbad in Angriff genommen werden, um es für das nächste Jahrzehnt auszurichten. Mehr als 500.000 Euro sind für die Beckenbeheizung sowie Gastronomie und Sanitärräume vorgesehen. Die Umgestaltung des Turniergartens und mehrere Verkehrsprojekte – beispielsweise die Kreuzung Ulmer Straße/Weißenhorner Straße – stehen ebenfalls auf der Agenda.
Nicht verwirklicht wird in diesem Jahr der Umbau des Eingangsbereichs im Forum am Hofgarten, die Sanierung der Leichenhalle in Riedhausen oder die Sanierung des Allwetterplatzes am Wasserburger Sportplatz. Auch der Bau einer Freilufthalle am Auwald-Sportzentrum fällt dem Rotstift zum Opfer. Diese 500.000 Euro teure Investition würde laut Sportreferent Michael Jahn (SPD) den Belegungsdruck in den Sporthallen vor allem im Winter entschärfen. Sie wäre nicht nur für Fußballer, sondern auch für andere sportliche oder kulturelle Zwecke geeignet. Obwohl es dieses und vermutlich auch nächstes Jahr nichts mit der Realisierung werde, sei eine solche Freilufthalle laut Jahn doch sehr„wünschenswert“.
Um trotzdem die nun besprochenen Projekte zu finanzieren, ist nach jetzigem Stand eine Kreditaufnahme in Höhe von fast sechs Millionen Euro notwendig. Die Haushaltsberatungen werden am 17. Februar, 17 Uhr, im Forum fortgesetzt.