Guenzburger Zeitung

Bibertal ist gegen großes Mehrfamili­enhaus

Warum trotzdem 18 Wohnungen entstehen können. So ist der Stand bei der Kita-Notgruppe in Kissendorf

- VON SANDRA KRAUS

Bibertal Mit so viel Interesse hat niemand gerechnet. 28 Zuhörer kamen zur Bibertaler Bauausschu­sssitzung, die im Mehrzweckr­aum der Grundschul­e stattfand. Der Tagesordnu­ngspunkt ihres Interesses stand gleich an erster Stelle, eine Bauvoranfr­age für zwei Mehrfamili­enhäuser mit Tiefgararg­e. In Bühl in der Bürgermeis­ter-Fischer-Straße, mitten im Dorf auf einer bisher unbebauten Fläche, plant ein Investor insgesamt 18 Wohneinhei­ten aufgeteilt auf Erdgeschos­s, Obergescho­ss und Dachgescho­ss.

Geparkt werden soll in einer Tiefgarage mit 36 Stellplätz­en. Das Bauvorhabe­n liegt im Innenberei­ch. Es gilt Paragraf 34 Baugesetzb­uch anzuwenden, wonach das Vorhaben zulässig ist, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstück­sfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließu­ng gesichert ist. Anforderun­gen an gesunde Wohn- und Arbeitsver­hältnisse müssen gewahrt bleiben, das Ortsbild darf nicht beeinträch­tigt werden.

Um dem Bauausschu­ss diese gesetzlich geforderte Einschätzu­ng zu erleichter­n, wurden für einen kurzfristi­g anberaumte­n Ortstermin die beiden Gebäude vom Bauherrn auf dem Grundstück ausgesteck­t und die First- und Traufhöhen mittels Luftballon­s sichtbar gemacht. Auch ein Blick auf die Umgebung war möglich – rings um die geplanten Mehrfamili­enhäuser mit zwei Vollgescho­ssen stehen in relativ großen Gärten Einfamilie­nhäuser mit nur einem Vollgescho­ss.

Die Meinungen in der Sitzung reichten von einem „zu hoch, zu wuchtig“von Andreas Keller (CSU) bis zu „da spricht nichts dagegen“von Frank Otte (SPD). Bürgermeis­ter Roman Gepperth (CSU) wies darauf hin, dass die bisher unbebaute Fläche vom Landratsam­t als bebaubar eingestuft wurde und das Landratsam­t ein von der Gemeinde verweigert­es Einvernehm­en mit dem Bauvorhabe­n ersetzen könne. Dieses Einvernehm­en wurde dann auch in der Abstimmung verweigert. Nur eine Stimme wurde für das Projekt abgegeben, sechs Stimmen waren dagegen.

Alle anderen Bauvorhabe­n wurden im Anschluss einstimmig positiv beschieden, so der Neubau eines Doppelhaus­es mit je zwei Wohneinhei­ten in der Neu-Ulmer Straße in Kissendorf oder eines Einfamilie­nhauses in Schneckenh­ofen in der Nähe der Langfeldst­raße. In Bühl wird an der Hauptstraß­e ein zweigescho­ssiger Anbau mit Satteldach an ein Wohnhaus gebaut und in Anhofen am Südring ein Einfamilie­nhaus. In Schneckenh­ofen in der Bubesheime­r Straße entsteht nach Abbruch eines Schuppens eine Überdachun­g für Kälber-Iglus samt Freigeländ­e, während in Silheim im Außengelän­de eine landwirtsc­haftliche Halle mit rund 1000 Quadratmet­ern Grundfläch­e entsteht.

Neues gibt es auch zur Kita-Notgruppe, die in Kissendorf in den ehemaligen Wohncontai­nern für Flüchtling­e entsteht. Die Eltern wurden laut Bürgermeis­ter Gepperth von der Kinderhaus­leitung informiert, dass die Mitarbeite­rinnen am 1. März ihre Beschäftig­ungsstelle antreten. Sie würden die Zeit bis zur Fertigstel­lung der Kita nutzen, um das sozialpäda­gogische Konzept zu erarbeiten. Darin enthalten ist das Kennenlern­konzept im Rahmen der Pandemie-Hygienereg­eln. Angestrebt wird ein erster Kontakt von Kindern und Eltern mit dem Personal, im Rahmen eines Einzelkont­akts, sobald die Öffnung von Kitas wieder erlaubt ist. Der genaue Eröffnungs­zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. In den Containern müssen noch bauliche Anpassunge­n vorgenomme­n werden. Einziehen werden dort eine Kindergart­en- und eine Kinderkrip­pengruppe.

 ?? Foto: Sandra Kraus ?? Die Holzpflöck­e lassen erahnen, wo die beiden Mehrfamili­enhäuser für 18 Wohnun‰ gen auf einer unbebauten Grünfläche im Herzen von Bühl entstehen könnten. Der Bi‰ bertaler Bauausschu­ss hat die Bauvoranfr­age mehrheitli­ch abgelehnt, die Häuser sei‰ en im Vergleich zu den Nachbarhäu­sern zu groß.
Foto: Sandra Kraus Die Holzpflöck­e lassen erahnen, wo die beiden Mehrfamili­enhäuser für 18 Wohnun‰ gen auf einer unbebauten Grünfläche im Herzen von Bühl entstehen könnten. Der Bi‰ bertaler Bauausschu­ss hat die Bauvoranfr­age mehrheitli­ch abgelehnt, die Häuser sei‰ en im Vergleich zu den Nachbarhäu­sern zu groß.

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