Guenzburger Zeitung

Mein Kind ahnt, dass Babys irgendwie gemacht werden

- ERZIEHUNGS­TIPPS AUS DEM FAMILIEN‰ALLTAG

Wie war das mit den Bienchen und den Blümchen? Ihr Kind weiß natürlich, dass es mal im Bauch von der Mama war. Aber wie kam es da hinein? Und natürlich weiß das Kind, dass Mama und Papa sich ganz doll lieb haben müssen, damit die Kinder kommen, aber wie lieb genau? Räusper, räusper … Wann ist der richtige Zeitpunkt, diese netten Detailfrag­en zu erzählen? Mit vier, mit sechs, mit acht Jahren?

„Mama, gibt’s Babys eigentlich auch im Supermarkt zu kaufen?“Nicht schon wieder, denke ich, das hatten wir doch schon alles. Mein Sohn (5) bleibt hartnäckig. „Wo kommen denn nun die Babys her?“Ich: „Na, du hast doch gestern Luis’ Mutter mit dem dicken Bauch gesehen. Da ist ein Baby drin!“Er: „Aber wie ist es da reingekomm­en?“Ich: „Wenn sich Mamas und Papas ganz doll lieb haben und ganz eng zusammen sind, dann gibt’s manchmal ein Baby!“Das ist meine Einfach-Version um 20 Uhr. Ins Konkrete, Plastische gehe ich dann eher untertags. Was der Unterschie­d zwischen Buben und Mädchen ist und wie „das Ganze“konkret funktionie­rt. Lieber erkläre ich ihm das und nicht der Maxi im Kindergart­en. Lieber sage ich ihm die ganze Wahrheit, ja auch mit erst fünf Jahren, damit er das eben nicht nur als mechanisch­en Akt geschilder­t bekommt. Das will ich auf keinen Fall. Da muss man – oder eben frau durch. Und eben dann, wenn mein Kind es wissen will, um 20 Uhr, im Supermarkt oder wo auch immer.

Veronika, Journalist­in, ein Sohn (5), Tochter (7)

Bei uns gab es eine CD von „Willi will’s wissen“, da wurde das Thema sehr unverblümt und nett behandelt, eine ganz wunderbare Sache, um es nicht selbst erklären zu müssen. Sich Hilfe zu holen durch Bücher oder CDs ist meiner Ansicht nach das Beste, was man machen kann, um nicht ins Stottern zu kommen. Der richtige Zeitpunkt? Dann, wenn die Kinder Fragen haben. Mein großer Sohn hat einfach geahnt, dass es da etwas gibt, was er nicht weiß … Hätte er mich nicht gefragt, hätte ich das Thema auch nicht angesproch­en. Zu lange warten sollte man aber natürlich auch nicht, sonst werden Kinder durch andere Kinder aufgeklärt und da werden ja auch blöde Sachen erzählt. Ich aber möchte, dass sie Sexualität als etwas ganz Normales einordnen können, daher sollten sie es auch ganz offen und normal erklärt bekommen. Andrea, Krankensch­wester,

zwei Söhne (7 und 9)

» Auch Sie haben eine Er‰ ziehungsfr­age? Schreiben Sie an Familie@augsburger‰ allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Weg‰ ner und Stefanie Wirsching, beide Mütter und Autorinnen des Buches „Supermütte­r“(www.augsburger‰allgemei‰ ne.de/shop)

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