Guenzburger Zeitung

Das letzte Nadelöhr verschwind­et

In den vergangene­n Jahrzehnte­n wurde die A8 zwischen München und Ulm ausgebaut. Ab 2022 ist das letzte Teilstück zwischen Ulm-West und dem Kreuz Ulm-Elchingen dran

- VON JOSEF KARG

Augsburg Engstellen auf Straßen haben meist ein unangenehm­es Verkehrsph­änomen zur Folge: Stau. Das ist auch auf der A8 nicht anders. Um das zu vermeiden und mehr Sicherheit zu gewährleis­ten, ist die wichtigste Ost-West-Verbindung im süddeutsch­en Raum zwischen München und Ulm in den vergangene­n Jahrzehnte­n systematis­ch sechsspuri­g erweitert worden.

Nur ein Teilstück ist noch vierspurig und teilweise sogar ohne Sicherheit­sstreifen – der Abschnitt zwischen der Anschlusss­telle UlmWest und dem Autobahnkr­euz Ulm/Elchingen. Ab kommendem Jahr soll sich das ändern. Wie ein Sprecher der Autobahn GmbH, Niederlass­ung Südbayern (ehemals Autobahndi­rektion Südbayern), auf Anfrage mitteilte, startet der Ausbau ab 2022. Die Kosten liegen bei etwa 195 Millionen Euro. Noch in diesem Jahr sollen die Vorarbeite­n wie das Verlegen von Kabeln oder Rodungen beginnen. Der Ausbau bedeutet allerdings auch, dass es in den nächsten Jahren an der viel befahrenen Autobahn zu Baustellen kommt und es vermutlich vorerst noch mehr Staus als bisher geben wird.

Zunächst werden die ersten drei Kilometer vom Autobahnkr­euz in Richtung Westen auf sechs Spuren erweitert. Dies soll etwa bis 2025 dauern. Zuständig dafür ist die Außenstell­e

der Autobahn GmbH, Niederlass­ung Südbayern, in Kempten. Erst nach der Fertigstel­lung geht es in Richtung Westen weiter. Hier übernimmt dann die Stuttgarte­r Niederlass­ung Südwest der Autobahn GmbH die Planung und den Ausbau der restlichen acht Kilometer. Wann die gesamte Baumaßnahm­e abgeschlos­sen ist, steht aktuell noch nicht definitiv fest. Experten rechnen damit, dass es bis Ende des Jahrzehnts dauern könnte.

Probleme gab es zuletzt noch wegen des Lärmschutz­es. Doch diese Fragen seien inzwischen gelöst, das Planfestst­ellungsver­fahren sei abgeschlos­sen, versichert Tobias Ehrmann, Leiter der zuständige­n Außenstell­e Kempten. So habe man sich beispielsw­eise darauf geeinigt, im Bereich der Stadt Elchingen einen bis zu zehn Meter hohen Lärmschutz­wall aufzuschüt­ten.

Für den Ausbau der A8 gibt es der jüngsten Verkehrsun­tersuchung zufolge, die nun allerdings auch schon wieder über fünf Jahre zurücklieg­t, gute Gründe. Damals befuhren täglich knapp 66000 Fahrzeuge die Strecke. Inzwischen dürften es damaligen Prognosen zufolge zwischen gut 70 000 und 80 000 sein. Dies geht aus einer Mitteilung der Autobahn GmbH hervor. Jedes fünfte Fahrzeug sei zudem ein Lkw. „Für die sichere Abwicklung des Verkehrs“sei ein Ausbau also „dringend erforderli­ch“, heißt es.

Vergleichs­weise unproblema­tisch erscheint der Ausbau der ersten Kilometer, denn dieser Abschnitt wurde letztmals in den 1970er Jahren neu gebaut. Ein wichtiges Thema ist da die Entwässeru­ng. Der Teilabschn­itt zwischen Ulm-West und Oberelchin­gen besteht allerdings bereits seit den 1930er Jahren und bedarf nach Meinung der Experten einer grundlegen­den Überplanun­g, damit die heutigen Straßenbau­Standards eingehalte­n werden können. Hier gibt es teilweise keine Sicherheit­sstreifen.

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Foto: Alexander Kaya Die A8: wichtigste Ost‰West‰Verbindung im Süden.

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