Guenzburger Zeitung

Absage wäre der falsche Weg

- VON MARKUS RAFFLER red@augsburger‰allgemeine.de

Der Widerspruc­h ist offenkundi­g: Auf der einen Seite fährt Ministerpr­äsident Markus Söder die harte Corona-Linie. Die rasche Öffnung von Schulen, Geschäften, Restaurant­s und Theatern lehnt er strikt ab. Und die Grenzkontr­ollen zu Tirol und Tschechien unterstütz­t der Freistaat mit Nachdruck.

Auf der anderen Seite ist Söder Schirmherr der Nordischen SkiWM mit 4500 Beteiligte­n. Hier ist nichts zu hören von Zweifeln und mahnenden Worten. Statements zu diesem Thema überlässt der Ministerpr­äsident seltsamerw­eise seinen Ministerie­n. So berechtigt eine gewisse Skepsis auch ist: Die WM wegen der Corona-Gefahr abzusagen, wäre verkehrt. Es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass ein solches Sportevent kein Spreading-Ereignis sein muss. Voraussetz­ung ist, dass alle die strengen Hygienereg­eln konsequent einhalten und Behörden bis zum Startschus­s dort nachbesser­n, wo noch Luft nach oben ist – bei den Tests für kleinere Unterkünft­e etwa oder der Frage, wie man alle Athleten und Betreuer ohne Außenkonta­kte verpflegen kann. Sind diese Schwachste­llen beseitigt, kann die WM zu dem werden, was sie sein soll: ein wohltuende­r Farbtupfer in trüben Zeiten.

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