Guenzburger Zeitung

Zwei neue Gasleitung­en sind im Landkreis geplant

Es gibt konkrete Pläne für Trassen zwischen Dürrlauing­en und Gundremmin­gen sowie bei Kötz

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Landkreis Gewisserma­ßen nebenbei hat RWE angekündig­t, weiter ein Gaskraftwe­rk in Gundremmin­gen zu planen. Nachdem es mit der Reserveanl­age für Notfälle im Stromnetz nichts wird, sondern diese Anlage nach Leipheim kommt (wir berichtete­n), könnte neben dem Kernkraftw­erk ein reguläres Gaskraftwe­rk entstehen – wenn sich das irgendwann wieder lohnt. Dabei verwies RWE auch auf die geplante Gasleitung von Dürrlauing­en nach Gundremmin­gen, die immer mal wieder en passant in verschiede­nen Sitzungen kurz Thema war, aber noch nicht wirklich vorgestell­t wurde. Was hat es damit auf sich?

Zuständig ist der Fernleitun­gsnetzbetr­eiber Bayernets mit Sitz in München. Pressespre­cher MarcBoris Rode und Marcel Mehmke, Leiter Planung und Bau, betonen, man sei nur der Transporte­ur von Gas, es gehöre dem Unternehme­n nicht. Insgesamt betreibe man ein gut 1600 Kilometer langes Netz in

Süddeutsch­land. Von RWE habe man seinerzeit den Auftrag erhalten, einen Anschluss für das mögliche Reservekra­ftwerk zu erstellen. Für die circa sechseinha­lb Kilometer lange Trasse laufe die Genehmigun­gsplanung, tangiert würden nur die Gemarkunge­n von Dürrlauing­en, Gundremmin­gen und am Rande von Aislingen. Man wolle die Leitung an die bestehende Verbindung zwischen Senden und Vohburg anschließe­n. Allerdings hänge der Zeitplan von RWE ab. Hätte der Konzern den Zuschlag für die Anlage in Gundremmin­gen erhalten, hätte die Leitung bis Sommer 2023 fertig sein müssen. Unter den nun neuen Voraussetz­ungen könne sich das Zeitfenste­r ändern, Gespräche mit RWE stünden aber noch aus.

Die reine Baudauer liege bei einem Jahr vom Abschieben des Oberbodens, möglichen archäologi­schen Untersuchu­ngen und Kampfmitte­lräumungen und dem Einbau der Leitung mit einem Durchmesse­r von einem halben Meter in den Boden. Ein weiteres halbes Jahr würde für die Rekultivie­rung der Flächen veranschla­gt.

Bayernets hat aber auch noch ein anderes Projekt, das den Landkreis Günzburg tangiert: die Gastranspo­rtleitung Augusta zwischen Kötz und Wertingen. Sie soll gut 41 Kilometer lang werden und Ende 2024 in Betrieb gehen. Grundlage sei der Netzentwic­klungsplan Gas, möglichen Kapazitäts­engpässen in Süddeutsch­land soll so begegnet werden. Hier liegt der Durchmesse­r bei etwa 0,7 Metern, die Trasse soll größtentei­ls parallel zur Leitung Senden-Vohburg verlegt werden.

Während in Wertingen bereits eine große Verdichter­station gebaut wurde, sei in Kötz nur eine Gasdruck-Regelund Messanlage nötig, die etwas größer als zwei Garagen werde. Denn hier gebe es eine Kreuzung mit der Leitung zwischen Ulm und Augsburg und einer weiteren. Die Station soll etwas südlich von Kötz an der Kreisstraß­e auf einer freien Fläche entstehen, ohnehin werde hauptsächl­ich außerhalb einer Bebauung gearbeitet. Anfang oder Mitte 2023 könnten die Arbeiten für die Strecke beginnen, die Genehmigun­gs- und Trassenpla­nung laufen aber gerade noch.

Der Streifen, auf dem gearbeitet wird, soll in etwa 31 Meter breit sein. Zwischen Dürrlauing­en und Gundremmin­gen seien es 24. Sobald alles konkret werde, sollten die Bürger näher informiert werden, versichern Marc-Boris Rode und Marcel Mehmke. Natürlich gebe es überall, wo Leitungen entstehen, verschiede­ne Meinungen. Aber man wolle die Menschen auf dem Weg dorthin mitnehmen.

 ?? Archivfoto: Bayernets GmbH ?? Zwischen Finsing bei Markt Schwaben und Burghausen ist die Gastranspo­rtleitung „Monaco“entstanden, der Arbeitsstr­eifen betrug mehr als 30 Meter. Zum Vergleich: Zwischen Dürrlauing­en und Gundremmin­gen sollen es 24 und zwischen Kötz und Wertingen 31 Meter werden.
Archivfoto: Bayernets GmbH Zwischen Finsing bei Markt Schwaben und Burghausen ist die Gastranspo­rtleitung „Monaco“entstanden, der Arbeitsstr­eifen betrug mehr als 30 Meter. Zum Vergleich: Zwischen Dürrlauing­en und Gundremmin­gen sollen es 24 und zwischen Kötz und Wertingen 31 Meter werden.

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