Zwei neue Gasleitungen sind im Landkreis geplant
Es gibt konkrete Pläne für Trassen zwischen Dürrlauingen und Gundremmingen sowie bei Kötz
Landkreis Gewissermaßen nebenbei hat RWE angekündigt, weiter ein Gaskraftwerk in Gundremmingen zu planen. Nachdem es mit der Reserveanlage für Notfälle im Stromnetz nichts wird, sondern diese Anlage nach Leipheim kommt (wir berichteten), könnte neben dem Kernkraftwerk ein reguläres Gaskraftwerk entstehen – wenn sich das irgendwann wieder lohnt. Dabei verwies RWE auch auf die geplante Gasleitung von Dürrlauingen nach Gundremmingen, die immer mal wieder en passant in verschiedenen Sitzungen kurz Thema war, aber noch nicht wirklich vorgestellt wurde. Was hat es damit auf sich?
Zuständig ist der Fernleitungsnetzbetreiber Bayernets mit Sitz in München. Pressesprecher MarcBoris Rode und Marcel Mehmke, Leiter Planung und Bau, betonen, man sei nur der Transporteur von Gas, es gehöre dem Unternehmen nicht. Insgesamt betreibe man ein gut 1600 Kilometer langes Netz in
Süddeutschland. Von RWE habe man seinerzeit den Auftrag erhalten, einen Anschluss für das mögliche Reservekraftwerk zu erstellen. Für die circa sechseinhalb Kilometer lange Trasse laufe die Genehmigungsplanung, tangiert würden nur die Gemarkungen von Dürrlauingen, Gundremmingen und am Rande von Aislingen. Man wolle die Leitung an die bestehende Verbindung zwischen Senden und Vohburg anschließen. Allerdings hänge der Zeitplan von RWE ab. Hätte der Konzern den Zuschlag für die Anlage in Gundremmingen erhalten, hätte die Leitung bis Sommer 2023 fertig sein müssen. Unter den nun neuen Voraussetzungen könne sich das Zeitfenster ändern, Gespräche mit RWE stünden aber noch aus.
Die reine Baudauer liege bei einem Jahr vom Abschieben des Oberbodens, möglichen archäologischen Untersuchungen und Kampfmittelräumungen und dem Einbau der Leitung mit einem Durchmesser von einem halben Meter in den Boden. Ein weiteres halbes Jahr würde für die Rekultivierung der Flächen veranschlagt.
Bayernets hat aber auch noch ein anderes Projekt, das den Landkreis Günzburg tangiert: die Gastransportleitung Augusta zwischen Kötz und Wertingen. Sie soll gut 41 Kilometer lang werden und Ende 2024 in Betrieb gehen. Grundlage sei der Netzentwicklungsplan Gas, möglichen Kapazitätsengpässen in Süddeutschland soll so begegnet werden. Hier liegt der Durchmesser bei etwa 0,7 Metern, die Trasse soll größtenteils parallel zur Leitung Senden-Vohburg verlegt werden.
Während in Wertingen bereits eine große Verdichterstation gebaut wurde, sei in Kötz nur eine Gasdruck-Regelund Messanlage nötig, die etwas größer als zwei Garagen werde. Denn hier gebe es eine Kreuzung mit der Leitung zwischen Ulm und Augsburg und einer weiteren. Die Station soll etwas südlich von Kötz an der Kreisstraße auf einer freien Fläche entstehen, ohnehin werde hauptsächlich außerhalb einer Bebauung gearbeitet. Anfang oder Mitte 2023 könnten die Arbeiten für die Strecke beginnen, die Genehmigungs- und Trassenplanung laufen aber gerade noch.
Der Streifen, auf dem gearbeitet wird, soll in etwa 31 Meter breit sein. Zwischen Dürrlauingen und Gundremmingen seien es 24. Sobald alles konkret werde, sollten die Bürger näher informiert werden, versichern Marc-Boris Rode und Marcel Mehmke. Natürlich gebe es überall, wo Leitungen entstehen, verschiedene Meinungen. Aber man wolle die Menschen auf dem Weg dorthin mitnehmen.