Guenzburger Zeitung

Das schreit zum Himmel

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Ebenfalls dazu:

Dass es für keine Frau leicht ist, sich für eine Abtreibung zu entscheide­n, ist sicher richtig. Und es steht niemandem ein Urteil über Frauen zu, die sich meist unter schweren Gewissensz­weifeln dafür entscheide­n. Aber ist es nicht paradox? Da schützen wir gerade in der Pandemie Leben um jeden Preis, nehmen sogar in Kauf, dass die Freiheit aller extrem beschnitte­n wird, und auf der anderen Seite haben wir anscheinen­d kein Problem, dass in Deutschlan­d jedes Jahr 100 000 Menschen im Mutterleib getötet werden. Weltweit sind es 42 Millionen! Und sollte stimmen, dass die wenigsten Frauen die Abtreibung bereuen, steht dazu konträr die Tatsache, dass posttrauma­tische Störungen weit verbreitet und lang anhaltend auftreten. Anscheinen­d liegt es heute in der Hand des Menschen zu entscheide­n, welches Leben schützensw­ert ist und welches nicht, und nicht mehr in der Hand Gottes. Das schreit zum Himmel. Lucia Waibel, Bad Wörishofen

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