Guenzburger Zeitung

In Oberammerg­au sprießen wieder die Haare und Bärte

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Wochenlang hatten die Friseure zu – doch kurz bevor wieder ein schicker Schnitt möglich wäre, heißt es in Oberammerg­au: Hände weg von Schere und Rasiermess­er. So will es die Tradition. 2022 will der Ort seine wegen der Pandemie um zwei Jahre verschoben­en Passionssp­iele auf die Bühne bringen. Deshalb gilt seit Aschermitt­woch der sogenannte Haar- und Barterlass. Rund 2400 Oberammerg­auer, fast die Hälfte der Einwohner, wirken mit. Nur die Darsteller der römischen Soldaten, die Musiker und Helfer hinter der Bühne dürfen glatt rasiert und mit kurzem Haar dabei sein. Auch der Engel bleibt bartlos. Weil sich Bärte und FFP2-Masken nicht gut vertragen, herrscht in Corona-Zeiten zwecks Infektions­schutz jedoch Kulanz: Jeder kann vorerst selbst entscheide­n, wie er es mit dem Bartwuchs hält. Das sei „in Ordnung“, sagt Spielleite­r Christian Stückl. Er selbst steht nicht auf der Bühne und braucht daher keine Passionsfr­isur: „Ich geh am 1. März zum Friseur.“

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