Lautstark gegen neue ICETrasse mobil machen
Zum Artikel „Die Sache mit der Heimerl trasse“auf unserer Sonderseite vom 16. Februar:
Was vor 30 Jahren von den Bürgern und verantwortlichen Politikern des Landkreises Günzburg verhindert werden konnte, liegt nun erneut auf dem Tisch. Einer neuen ICE- und Güterverkehrs-Trasse könnten – auf einigen der möglichen Wegführungen – bisher unbebaute und vor allem landwirtschaftlich genutzte Gebiete zum Opfer fallen. Lassen wir einmal die Unsumme an Mitteln beiseite, die die geplanten Trassen mit Untertunnelungen und Brücken, mit Anwohner-, Naturund LandschaftsschutzMaßnahmen verschlingen werden. Und werfen wir einmal „Zeitersparnis“in die eine und „intakte Umwelt und regionale Landwirtschaft“in die andere Waagschale:
Zeit, die man in Zügen verbringt, ist und war nie verlorene Zeit. Mit diesem Vorteil wirbt die Bahn, und gerade dank mobiler Datennutzung kann immer und überall gearbeitet oder auch einfach einmal ausgeruht werden. Digitales Arbeiten war vor 30 Jahren noch undenkbar, mittlerweile macht es immer mehr Geschäftsreisen sogar überflüssig!
Durch Flächenfraß und Artensterben ist uns dagegen in den letzten 30 Jahren noch bewusster geworden, wie (überlebens-)wichtig es ist, die wenigen noch wirklich von überregionalen Verkehrstrassen unberührten Wälder und Täler zu erhalten und die Landwirtschaft vor Ort ihre – in den letzten Monaten viel gepriesene – systemrelevante Arbeit tun zu lassen.
Danke, liebe Günzburger Zeitung, für diesen Artikel, der so gar nicht die Sichtweise der Menschen trifft, die an den möglichen Trassen „Variante blau und hellblau“leben. Wenn der Tenor sein soll, dass die „positiven Seiten einer schnellen Direktverbindung“in der Diskussion überwiegen, ist es höchste Zeit, lautstark dagegen mobil zu machen.
Katrin LipowskyMader,
Waldstetten