VfL Wolfsburg erfüllt Pflicht
Lockerer Erfolg gegen Arminia Bielefeld
Bielefeld Der VfL Wolfsburg bleibt voll auf Kurs Richtung Champions League. Die Niedersachsen gewannen das Freitagabendspiel der Fußball-Bundesliga bei Arminia Bielefeld hochverdient mit 3:0 (1:0) und verdrängten mindestens für eine Nacht die Frankfurter Eintracht von Platz drei, die am Samstag gegen Tabellenführer FC Bayern spielt. Die Arminia, die am vergangenen Montag noch mit dem 3:3 in München einen Achtungserfolg gefeiert hatte, bleibt auf dem Relegationsplatz 16 hängen.
Renato Steffen (29./47.) und Maximilian Arnold (54.) trafen für den deutlich überlegenen VfL, der auch im siebten Pflichtspiel in Folge kein Gegentor kassierte. In dieser Form sind die seit neun Partien ungeschlagenen Wölfe klarer Kandidat für die Königsklasse. Die Bielefelder begannen mit der Startelf der BayernPartie – und spielten zumindest in der ersten halben Stunde durchaus sichtbar mit Selbstvertrauen.
„Der Punkt hat der Mannschaft richtig gutgetan“, hatte Trainer Uwe Neuhaus kurz vor dem Anpfiff in einem TV-Interview gesagt, aber auch vor den Wölfen gewarnt, die „ähnlichen Fußball wie die Bayern spielen“. Entsprechend bestimmte der VfL über weite Strecken klar die Partie, in der ersten Halbzeit brachte die Arminia nur einen Schuss auf das Wolfsburger Tor. Spätestens Arnolds starker Fernschuss zu seinem 13. Distanztor in der Bundesliga war die Vorentscheidung, Bielefeld fand nie in die Partie.
Würzburg Die Vergangenheit hat Stefan Lurz eingeholt: Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über erneute Vorwürfe gegen den Würzburger Schwimmtrainer Stefan Lurz. In einer mehrseitigen Geschichte berichten fünf Schwimmerinnen, die unter Lurz trainiert haben, von sexueller Belästigung und Nötigung. Das Magazin stützt seine Recherchen nach eigenen Angaben zudem auf „zahlreiche weitere Personen aus dem Schwimmsport in Bayern“.
Schon einmal war Stefan Lurz mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert gewesen: Im Jahr 2010 war gegen den Schwimmtrainer wegen des Verdachts des sexuellen Übergriffs auf eine 15-jährige Schwimmerin ermittelt worden. Allerdings kamen Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers auf. Anfang 2011 stellte die Staatsanwaltschaft Würzburg die Ermittlungen gegen den damals 33-Jährigen ein.
Nun kommen die Vorwürfe von mehreren Schwimmerinnen – und die Spiegel-Veröffentlichung führte noch am Freitag zu Konsequenzen. Im Gespräch bestätigte Stefan Lurz, dass er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Bundestrainer im Freiwasserschwimmen zurückgetreten ist, „um weiteren Imageschaden vom Deutschen Schwimm-Verband abzuwenden“. Er betonte dabei, „dass ich weiterhin alle Schuld von mir weise. Die Entwicklung meiner Athletinnen und Athleten stand und steht bei mir immer im Vordergrund, daher sehe ich mich zu diesem Schritt gezwungen“. Die aktuellen Vorwürfe bestritt der 43Jährige, wollte sich jedoch nicht zu Details äußern.
Beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) hielt man sich zunächst bedeckt. Auf Anfrage bestätigte ein Sprecher zwar, dass der DSV einen seiner Trainer aufgrund einer Spiegel-Recherche beurlaubt habe. Zu Namen wollte sich der Sprecher aber nicht äußern; auch nicht zu der Frage, ob sich Sportlerinnen mit Vorwürfen gegen Lurz an den Verband gewandt hatten. Der Spiegel schreibt, dem Magazin liege eine E-Mail aus dem Jahr 2019 vor, „in der eine Schwimmerin dem DSV ausführlich über mutmaßliche sexuelle Belästigung von Lurz berichtet“
Am Mittag verschickte der DSV dann eine Pressemitteilung, in der es ohne Namensnennung hieß: „Der/die Verdächtige wurde gemäß unserer Handlungsrichtlinien bei Verdachtsfällen mit sofortiger Wirkung beurlaubt, ohne hiermit eine Vorverurteilung durchzuführen.“
Zudem würden „intern massive Anstrengungen unternommen, um sich ein Bild über die bisher nachvollziehbaren Vorgänge zu verschaffen“. Später bestätigte der Verband den Rücktritt von Lurz. Die Vorwürfe gegen Stefan Lurz wiegen schwer. So soll der Bundestrainer im Freiwasserschwimmen eine Athletin angefasst, geküsst und zu sexuellen Handlungen gedrängt haben. Einer anderen Schwimmerin soll er unter anderem Nacktfotos geschickt haben. Einige der Schwimmerinnen sollen zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sein.
Auch gegenüber dem Spiegel bestritt Lurz die Vorwürfe. Das Magazin zitiert den Trainer: „Seit – gefühlt – über zehn Jahren sehe ich mich immer wieder denselben Vorhabe. würfen ausgesetzt.“Ständiges Wiederholen machten sie nicht begründeter oder wahrer. „Zu meinen privaten Kontakten werde ich keine Auskünfte erteilen.“
Stefan Lurz war Bundestrainer und Bundesstützpunktleiter im Freiwasserschwimmen im Deutschen Schwimm-Verband. Der Stützpunkt ist bei Lurz’ Heimatverein SV Würzburg 05 beheimatet. Unter der Führung vom einstigen Cheftrainer und SV-05-Sportdirektor Stefan Lurz hatte sich Würzburg zu einer international anerkannten