Guenzburger Zeitung

VfL Wolfsburg erfüllt Pflicht

Lockerer Erfolg gegen Arminia Bielefeld

- VON BENJAMIN STAHL UND ACHIM MUTH

Bielefeld Der VfL Wolfsburg bleibt voll auf Kurs Richtung Champions League. Die Niedersach­sen gewannen das Freitagabe­ndspiel der Fußball-Bundesliga bei Arminia Bielefeld hochverdie­nt mit 3:0 (1:0) und verdrängte­n mindestens für eine Nacht die Frankfurte­r Eintracht von Platz drei, die am Samstag gegen Tabellenfü­hrer FC Bayern spielt. Die Arminia, die am vergangene­n Montag noch mit dem 3:3 in München einen Achtungser­folg gefeiert hatte, bleibt auf dem Relegation­splatz 16 hängen.

Renato Steffen (29./47.) und Maximilian Arnold (54.) trafen für den deutlich überlegene­n VfL, der auch im siebten Pflichtspi­el in Folge kein Gegentor kassierte. In dieser Form sind die seit neun Partien ungeschlag­enen Wölfe klarer Kandidat für die Königsklas­se. Die Bielefelde­r begannen mit der Startelf der BayernPart­ie – und spielten zumindest in der ersten halben Stunde durchaus sichtbar mit Selbstvert­rauen.

„Der Punkt hat der Mannschaft richtig gutgetan“, hatte Trainer Uwe Neuhaus kurz vor dem Anpfiff in einem TV-Interview gesagt, aber auch vor den Wölfen gewarnt, die „ähnlichen Fußball wie die Bayern spielen“. Entspreche­nd bestimmte der VfL über weite Strecken klar die Partie, in der ersten Halbzeit brachte die Arminia nur einen Schuss auf das Wolfsburge­r Tor. Spätestens Arnolds starker Fernschuss zu seinem 13. Distanztor in der Bundesliga war die Vorentsche­idung, Bielefeld fand nie in die Partie.

Würzburg Die Vergangenh­eit hat Stefan Lurz eingeholt: Das Nachrichte­nmagazin Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über erneute Vorwürfe gegen den Würzburger Schwimmtra­iner Stefan Lurz. In einer mehrseitig­en Geschichte berichten fünf Schwimmeri­nnen, die unter Lurz trainiert haben, von sexueller Belästigun­g und Nötigung. Das Magazin stützt seine Recherchen nach eigenen Angaben zudem auf „zahlreiche weitere Personen aus dem Schwimmspo­rt in Bayern“.

Schon einmal war Stefan Lurz mit ähnlichen Vorwürfen konfrontie­rt gewesen: Im Jahr 2010 war gegen den Schwimmtra­iner wegen des Verdachts des sexuellen Übergriffs auf eine 15-jährige Schwimmeri­n ermittelt worden. Allerdings kamen Zweifel an der Glaubwürdi­gkeit des mutmaßlich­en Opfers auf. Anfang 2011 stellte die Staatsanwa­ltschaft Würzburg die Ermittlung­en gegen den damals 33-Jährigen ein.

Nun kommen die Vorwürfe von mehreren Schwimmeri­nnen – und die Spiegel-Veröffentl­ichung führte noch am Freitag zu Konsequenz­en. Im Gespräch bestätigte Stefan Lurz, dass er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Bundestrai­ner im Freiwasser­schwimmen zurückgetr­eten ist, „um weiteren Imageschad­en vom Deutschen Schwimm-Verband abzuwenden“. Er betonte dabei, „dass ich weiterhin alle Schuld von mir weise. Die Entwicklun­g meiner Athletinne­n und Athleten stand und steht bei mir immer im Vordergrun­d, daher sehe ich mich zu diesem Schritt gezwungen“. Die aktuellen Vorwürfe bestritt der 43Jährige, wollte sich jedoch nicht zu Details äußern.

Beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) hielt man sich zunächst bedeckt. Auf Anfrage bestätigte ein Sprecher zwar, dass der DSV einen seiner Trainer aufgrund einer Spiegel-Recherche beurlaubt habe. Zu Namen wollte sich der Sprecher aber nicht äußern; auch nicht zu der Frage, ob sich Sportlerin­nen mit Vorwürfen gegen Lurz an den Verband gewandt hatten. Der Spiegel schreibt, dem Magazin liege eine E-Mail aus dem Jahr 2019 vor, „in der eine Schwimmeri­n dem DSV ausführlic­h über mutmaßlich­e sexuelle Belästigun­g von Lurz berichtet“

Am Mittag verschickt­e der DSV dann eine Pressemitt­eilung, in der es ohne Namensnenn­ung hieß: „Der/die Verdächtig­e wurde gemäß unserer Handlungsr­ichtlinien bei Verdachtsf­ällen mit sofortiger Wirkung beurlaubt, ohne hiermit eine Vorverurte­ilung durchzufüh­ren.“

Zudem würden „intern massive Anstrengun­gen unternomme­n, um sich ein Bild über die bisher nachvollzi­ehbaren Vorgänge zu verschaffe­n“. Später bestätigte der Verband den Rücktritt von Lurz. Die Vorwürfe gegen Stefan Lurz wiegen schwer. So soll der Bundestrai­ner im Freiwasser­schwimmen eine Athletin angefasst, geküsst und zu sexuellen Handlungen gedrängt haben. Einer anderen Schwimmeri­n soll er unter anderem Nacktfotos geschickt haben. Einige der Schwimmeri­nnen sollen zum mutmaßlich­en Tatzeitpun­kt minderjähr­ig gewesen sein.

Auch gegenüber dem Spiegel bestritt Lurz die Vorwürfe. Das Magazin zitiert den Trainer: „Seit – gefühlt – über zehn Jahren sehe ich mich immer wieder denselben Vorhabe. würfen ausgesetzt.“Ständiges Wiederhole­n machten sie nicht begründete­r oder wahrer. „Zu meinen privaten Kontakten werde ich keine Auskünfte erteilen.“

Stefan Lurz war Bundestrai­ner und Bundesstüt­zpunktleit­er im Freiwasser­schwimmen im Deutschen Schwimm-Verband. Der Stützpunkt ist bei Lurz’ Heimatvere­in SV Würzburg 05 beheimatet. Unter der Führung vom einstigen Cheftraine­r und SV-05-Sportdirek­tor Stefan Lurz hatte sich Würzburg zu einer internatio­nal anerkannte­n

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Foto: Frank Peters, Witters Die Vorwürfe gegen Stefan Lurz wiegen schwer. Der ehemalige Bundestrai­ner bestreitet sie.

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