Atombehörde setzt Kontrollen im Iran fort
Regelung gilt aber nur für drei Monate
Wien/Teheran Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA kann die Kontrollen des iranischen Atomprogramms vorerst fortsetzen. Das handelte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch in Teheran mit der Atomenergiebehörde des Iran aus, wie er am Sonntagabend nach der Rückkehr in Wien sagte.
Grossi war in den Iran gereist, nachdem das Land diese Woche eine Einschränkung der IAEA-Inspektionen der Atomanlagen im Land angekündigt hatte. „Wir haben ein vernünftiges Ergebnis“, sagte Grossi. Die Inspekteure hätten allerdings nicht den gleichen Zugang wie vorher. Er gehe aber trotzdem davon aus, dass sie ihren Aufgaben nachkommen könnten. Sie sollen verifizieren, ob das iranische Atomprogramm wie vereinbart nur für zivile Zwecke genutzt wird. Die technische Vereinbarung gelte vorerst für drei Monate, sagte Grossi.
Hintergrund ist der Konflikt um das Wiener Atomabkommen mit dem Iran aus dem Jahr 2015. Das Abkommen zwischen dem Iran sowie den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China sollte den Bau einer Nuklearwaffe verhindern, im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump stieg jedoch 2018 aus dem Deal aus und verhängte stattdessen neue Sanktionen. Seit 2019 nahm auch der Iran Schritt für Schritt von dem Abkommen Abstand.