Erinnern und protestieren
Neun Gesichter, neun Namen. Sie sind auf Schildern zu sehen, die Menschen gerade an verschiedenen Orten in die Höhe hielten. Die Gesichter und Namen gehören acht Männern und einer Frau, die nicht mehr leben. Vor einem Jahr wurden sie von einem Mann in der Stadt Hanau in Hessen erschossen. Mit den Schildern wollen die Menschen an die Opfer dieser Tat erinnern. Sie wollen aber auch protestieren. Denn sie und viele andere sind der Meinung: In Deutschland wird nicht genug gegen Rassisten und Rechtsextreme getan. Von Rassismus ist die Rede, wenn jemand einen Menschen schlechter behandelt, nur weil er ihn als anders wahrnimmt. Das kann mit dessen Herkunft zu tun haben oder mit dem Aussehen. Rechtsextremisten sind Leute, die bestimmte Menschen nicht bei uns im Land haben wollen. Oder sie wollen deren Freiheiten und Rechte extrem einschränken. Einige von ihnen setzen auch Gewalt ein. Die neun Menschen auf den Bildern stammten entweder aus dem Ausland. Oder ihre Familien wanderten einst nach Deutschland ein. Bei einer Gedenkveranstaltung an die Opfer in Hanau am Freitag rief der Bundespräsident von Deutschland die Menschen in Deutschland zum Zusammenhalt auf. Er mahnte auch, alle noch offenen Fragen zu der Tat in Hanau aufzuklären.