Guenzburger Zeitung

Söder verteidigt Schulöffnu­ngen

Steigende Corona-Zahlen bereiten Unbehagen

- VON STEFAN LANGE UND SARAH RITSCHEL

Augsburg/Berlin Es war der Tag, auf den viele Eltern und Schüler sehnsüchti­g gewartet haben. Und doch war der erste Schultag im Lockdown auch einer, der bei vielen gemischte Gefühle hervorgeru­fen hat. „Es ist gut, dass viele Schulen in Deutschlan­d jetzt schrittwei­se wieder mit dem Präsenzunt­erricht beginnen“, sagte Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU). Auch Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder verteidigt­e die Öffnungssc­hritte: „Nein, es ist kein Fehler“, sagte er. Die Schüler brauchten eine Perspektiv­e. „Wir erleben ja die Kollateral­schäden bei Schülern.“

Der Sprecher von Bundeskanz­lerin Angela Merkel, Steffen Seibert, betonte: „Es ist ganz wichtig, dass man sich dann auch ganz genau anschaut, ob und wenn in welchem Umfang das wiederum Veränderun­gen im Infektions­geschehen bringt.“Merkel hatte sich für eine spätere Rückkehr der Kinder in die Einrichtun­gen ausgesproc­hen.

Der Generalsek­retär der Bundesschü­lerkonfere­nz, Dario Schramm, sagte, dieses Zeichen der Öffnungen sei lange ersehnt worden, dennoch gebe es zugleich „ein bisschen dieses Bauchschme­rzengefühl“und Unsicherhe­it mit Blick auf den Infektions­schutz. Lehrerverb­ände hatten bereits vor der Öffnung vor Gesundheit­srisiken gewarnt.

Am Montag zeigte sich dann gleich, wie wenig Planungssi­cherheit es weiterhin gibt: Nach nur einem Tag erfuhren etwa die meisten Schüler in Nürnberg, dass sie ab Dienstag wieder von zu Hause aus lernen müssen, weil die CoronaZahl­en zu hoch sind. In Bayern können die Grundschul­en dort in den Wechselunt­erricht gehen, wo die Inzidenz unter 100 liegt.

Wie am Montagaben­d bekannt wurde, sollen sich in bayerische­n Schulen und Kindergärt­en rund 200000 Beschäftig­te so schnell wie möglich gegen das Coronaviru­s impfen lassen können. Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) sagte: „Wir müssen jetzt gemeinsam in den Impfturbo schalten.“Ziel müsse sein, den Impfstoff des Pharmaunte­rnehmens Astrazenec­a so schnell und unkomplizi­ert wie möglich anzubieten, Lehrer und Erzieher sollen von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolg­e vorgezogen werden.

Wie der Schulstart in der Region ablief, lesen Sie auf der

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Foto: Ulrich Wagner Gestern kurz vor acht an der Laurentius‰Grundschul­e in Bobingen (Kreis Augsburg): Kinder warten darauf, dass sich die Schul‰ türen endlich wieder öffnen.

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