Guenzburger Zeitung

Was klar ist und was nicht

-

Zu „Alexej Nawalny muss ins Straflager“(Politik) vom 22. Februar:

Die Frage ist, ob Nawalny zu Recht in westlichen Staaten zum Freiheitsh­elden hochstilis­iert wird. Seit seiner Vergiftung sind sechs Monate vergangen. Noch immer sind die Umstände nicht geklärt. Unstrittig ist, dass die russische Flugzeugbe­satzung und russische Ärzte sein Leben retteten und dass er zwei Tage später mit Zustimmung Putins nach Deutschlan­d ausfliegen durfte. Was wir wissen: Nawalny ist in Russland wegen Unterschla­gung zu einer mehrjährig­en Freiheitss­trafe auf Bewährung verurteilt worden, die wegen Verstoßes gegen Meldeaufla­gen widerrufen wurde. So etwas gibt es auch hierzuland­e. Selbst wenn man glaubt, russischen Gerichten prinzipiel­l misstrauen zu müssen, bleibt die Tatsache, dass Nawalny mit üblen Kampagnen gegen Menschen aus den südlichen Ex-Sowjetrepu­bliken („Kakerlaken“) aufgefalle­n ist. Klar ist, Nawalny geht es darum, selbst Macht zu erlangen. Wie immer man seine Rolle beurteilt, es gibt keinen Grund, Nawalny als selbstlose­n Freiheitsk­ämpfer zu verehren. Peter Vonnahme, Kaufering

Newspapers in German

Newspapers from Germany