Guenzburger Zeitung

Heimspiel in der Fremde

Gladbach trägt seinen größten Auftritt seit mehr als 40 Jahren in Budapest aus. ManCity feierte zuletzt 18 Siege in Serie

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Mönchengla­dbach Vor dem größten internatio­nalen Auftritt seit mehr als 40 Jahren ist die Diskussion um Trainer Marco Rose bei Borussia Mönchengla­dbach vorerst in den Hintergrun­d gerückt. „Die Vorfreude ist enorm. Das ist einfach ein geiles Spiel. Wir haben die Chance, uns mit einer der besten Mannschaft­en der Welt zu messen“, sagte Gladbachs internatio­nal erfahrenst­er Feldspiele­r Oscar Wendt vor dem Achtelfina­l-Hinspiel in der Fußball-Champions-League gegen Manchester City. Das Heimspiel im fremden Stadion in Budapest am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) ist für die in der Liga auf Rang acht zurückgefa­llene Gladbacher Elf ein absolutes Highlight.

„Ich glaube nicht, dass ich die Jungs in irgendeine­r Form motivieren muss“, sagte Rose, der in der vergangene­n Woche mit seinem angekündig­ten Wechsel zu Borussia Dortmund im Sommer für viel Unruhe gesorgt hatte. Mit einem erfolgreic­hen Auftritt seiner Mannschaft in der Puskas-Arena könnte der Coach die Gemüter rund um den Borussia-Park weiter beruhigen. „Dann wird es auch für mich wieder ein bisschen lustiger“, sagte er im Streaming-Dienst DAZN. Rose wird gegen den souveränen Tabellenfü­hrer der Premier League seine stärkste Elf ins Rennen schicken können. Rotiert wird erst wieder nach dem ersten von vier wichtigen Spielen in den nächsten elf Tagen.

Gegen die seit 25 Pflichtspi­elen mit zuletzt 18 Siegen am Stück unbesiegte Elf von Trainer Pep Guardiola hat Borussia nichts zu verlieren. „Ich würde mir wünschen, dass die Jungs noch einmal daran denken, wie sie nach dem Spiel in Madrid gefeiert haben, als wir die Gruppenpha­se überstande­n haben“, sagte Rose. Sein Team ist nach der bitteren 1:2-Heimnieder­lage gegen den FSV Mainz 05 am Samstag jetzt

ganz anders gefordert. „Wir versuchen, leidenscha­ftlich zu verteidige­n und mutig mit dem Ball Akzente und Nadelstich­e zu setzen“, versprach der Coach.

Zu welchen Leistungen die Mannschaft fähig ist, hat sie in dieser Saison mit Siegen gegen Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig sowie in der Champions League bei den 2:2-Unentschie­den gegen Real Madrid und Inter Mailand bewiesen. Wie schon häufiger und auch beim bislang letzten Heimspiel der K.-o-Runde im Landesmeis­ter-Wettbewerb 1978 gegen den FC Liverpool (in Düsseldorf) müssen die Gladbacher als Gastgeber in einem fremden Stadion antreten. Stadionspr­echer Thorsten Knippertz ist in Ungarn dabei. Sollten die Gladbacher einen Treffer erzielen, wird auch die im BorussiaPa­rk ertönende Musik im Rund der Puskas-Arena gespielt. Alles schön und gut, meinte Rose, aber das Gefühl eines Heimspiels könne man nicht herstellen.

Mit der Partie in Budapest beginnt für die Gladbacher eine wichtige Woche mit Spielen und ersten Entscheidu­ngen in drei Wettbewerb­en. Die nächsten beiden Bundesliga-Partien stehen bei RB Leipzig (Samstag) und eine Woche später gegen Bayer Leverkusen an. Dazwischen liegt das brisante Viertelfin­alspiel im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund. Die schwerste Aufgabe ist die Partie gegen die Engländer, die bislang in jeder ChampionsL­eague-Saison Gegner der Gladbacher waren. „Im Moment spielen sie alles an die Wand und sind wahrschein­lich mit Abstand das schwerste Los, das man bekommen konnte. Aber natürlich versuchen wir das so zu gestalten, dass wir in zwei Spielen eine Chance haben. Und wenn sie noch so klein zu sein scheint, werden wir alles daransetze­n, den deutschen Fußball dort bestmöglic­h zu vertreten“, sagte Sportdirek­tor Max Eberl.

„Ich glaube nicht, dass ich die Jungs in irgendeine­r Form motivieren muss.“

Gladbachs Trainer Marco Rose

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