Guenzburger Zeitung

Kein Fortschrit­t im Klimaschut­z

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Der Freistaat Bayern hat einen Umweltmini­ster, der den fortschrei­tenden Klimawande­l und die damit verbundene­n Gefahren für Natur, Wirtschaft und Gesellscha­ft ziemlich präzise analysiert. Bayern hat aber auch einen Umweltmini­ster, der in der Klimapolit­ik kaum etwas bewegt, weil er wenig bis nichts zu entscheide­n hat. Die Lücke, die im Umweltress­ort von Thorsten Glauber (Freie Wähler) zwischen Theorie und Praxis klafft, ist tiefer als der Grand Canyon.

Beispiel 1: die Windkraft. Glauber wollte mehr Windräder und deshalb die 10H-Abstandsre­gel kippen. Die CSU stellte sich quer. Also gibt es keine neuen Windräder.

Beispiel 2: Im Koalitions­vertrag gibt es ein Bekenntnis zum Schutz der Moore. Das Bekenntnis wird regelmäßig erneuert. Recht viel mehr ist in den vergangene­n beiden Jahren nicht passiert. Moore werden weiter entwässert. Mit Renaturier­ungen geht nichts voran.

Beispiel 3: Photovolta­ik. Die Energie der Sonne mehr zu nutzen, wäre am einfachste­n, weil hier die geringsten Widerständ­e zu überwinden sind. Doch ein Blick auf die Dächer staatliche­r Gebäude genügt, um zu erkennen: Die Fortschrit­te auf diesem Gebiet sind erbärmlich gering.

Dass Bayern bis zum Jahr 2050 klimaneutr­al sein soll, ist zwar erklärtes Ziel der Staatsregi­erung. Die Antwort, mit welchen konkreten Schritten das erreicht werden soll, bleibt diese Staatsregi­erung, die dann ja auch nicht mehr im Amt sein wird, regelmäßig schuldig. Sie kann noch nicht einmal sagen, welche konkreten Fortschrit­te mit ihrem Klimaschut­zgesetz bisher erzielt wurden. Sie liegen vermutlich nicht im messbaren Bereich.

Lesen Sie dazu auch „Düstere Prognosen“auf der zweiten

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany