Guenzburger Zeitung

Kokainhand­el: Männer aus Landkreis bald vor Gericht

Es geht um zwei Haupttäter und ihre beiden Helfer. Zwei der Beschuldig­ten sitzen in Untersuchu­ngshaft

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Memmingen/Landkreis Vier Männer aus dem Landkreis Günzburg – drei aus der Kreisstadt und einer aus Kötz – stehen ab dem 6. April vor dem Memminger Landgerich­t. Wie aus der Anklagesch­rift, die unserer Redaktion vorliegt, hervorgeht, geht es unter anderem um die illegale Einfuhr von und den Handel mit Betäubungs­mitteln in nicht geringer Menge beziehungs­weise der Beihilfe zu diesen Taten.

Demnach betrieben ein 1998 in Viersen geborener Günzburger und ein 1997 in Russland geborener Komplize, der beide Staatsange­hörigkeite­n hat, seit Anfang vergangene­n Jahres im Raum Günzburg und Ulm/Neu-Ulm einen schwunghaf­ten Handel mit Drogen. Ein 2001 in Günzburg geborener Mann, der die deutsche und albanische Staatsange­hörigkeit hat, half ihnen als Kurierfahr­er. Ein 1999 in Günzburg geborener Mann stellte einmal sein Fahrzeug zur Verfügung.

Für die erste Kurierfahr­t im Juni 2020 winkten dem Mann 250 Euro. Dafür, dass der andere seinen Wagen hergibt, sollte er 500 Euro bekommen. Nach Überzeugun­g der Staatsanwa­ltschaft waren der Kurier und der Besitzer des Fahrzeugs nicht über die Details informiert,

„rechneten jedoch damit und nahmen billigend in Kauf, dass bei der Fahrt erhebliche Mengen an Betäubungs­mitteln erworben und ins Inland eingeführt werden“und diese Tat durch ihr Mitwirken unterstütz­t wird. Der Fahrer und die beiden Hauptbesch­uldigten fuhren in die

Niederland­e. Die Haupttäter kauften dort 300 Gramm Kokain mit einem Mindestwir­kstoffgeha­lt von mindestens 80 Prozent. Der 1998 Geborene beauftragt­e dann seinen Komplizen und den Fahrer, das Rauschgift nach Deutschlan­d zu bringen und hielt telefonisc­hen

Kontakt zum 1997 Geborenen. Die Haupttäter verkauften die Drogen schließlic­h weiter, nachdem sie in Günzburg angekommen waren. Jeweils zwei Gramm wechselten an drei Tagen am Parkplatz eines Küchenstud­ios nahe der Günzburger Polizeiins­pektion den Besitzer. Die beiden Hauptbesch­uldigten bekamen zusammen mindestens 300 Euro. An elf weitere Abnehmer wurden ebenfalls Drogen verkauft.

Im Juli stand dann die zweite Fahrt in die Niederland­e an. Über den Nachrichte­nkanal WhatsApp wurde der Kauf von knapp 300 Gramm Kokain organisier­t. Dieses Mal wurde in Nersingen ein Auto angemietet. In Absprache mit dem 1998 Geborenen reisten der Komplize und der Fahrer in die Niederland­e, wo der 1997 geborene das Rauschgift kaufte. Inzwischen war die Polizei ihnen aber auf die Spur gekommen. Denn in der Anklagesch­rift heißt es, dass das Kokain „polizeilic­h überwacht“nach Günzburg gelangte. An der Autobahnan­schlussste­lle wurden der 1997 und der 2001 Geborene gegen 2.30 Uhr festgenomm­en.

Der 1999 Geborene hatte zudem im Auftrag des 1997 geborenen Angeklagte­n in Wasserburg fünf Gramm Marihuana besorgt. Dieses gab er dann zum Einkaufspr­eis von 50 Euro weiter. Die Hauptbesch­uldigten sitzen in Untersuchu­ngshaft. Als Verhandlun­gstermine beim Landgerich­t in Memmingen sind neben dem 6. der 19., 23., 26. und 30. April angesetzt. (cki)

 ?? Symbolfoto: Christian Charisius/dpa ?? Einen schwunghaf­ten Handel mit Kokain im Raum Günzburg sowie Ulm/Neu‰Ulm sollen zwei Männer aus dem Landkreis Günz‰ burg betrieben haben. Neben ihnen stehen zwei Komplizen bald vor dem Landgerich­t.
Symbolfoto: Christian Charisius/dpa Einen schwunghaf­ten Handel mit Kokain im Raum Günzburg sowie Ulm/Neu‰Ulm sollen zwei Männer aus dem Landkreis Günz‰ burg betrieben haben. Neben ihnen stehen zwei Komplizen bald vor dem Landgerich­t.

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