Nur Splitt streuen ist vor allem eine Kostenfrage
Zum Bericht „Offinger Bauhof bekommt endlich seine neue Halle“vom 6. Mai: In der Sitzung des Offinger Gemeinderates wurde über den Einsatz von Splitt oder Streusalz entschieden. Bisher wurde nicht nur Splitt gestreut, sondern dem Splitt wurden rund zehn Prozent Streusalz beigemischt, die bei der Entscheidung überhaupt nicht zur Diskussion standen. Wichtig zu wissen ist, dass nun laut Abstimmung ab nächstem Winter nur noch Streusplitt ausgebracht wird, also definitiv ohne Salzanteil.
Bei der Mehrkostenermittlung im Bericht bedarf es einer Erläuterung: Der Splitt kostet rund 6000 Euro mehr. Für die Salzstreuung müsste ein Silo errichtet werden, das ein einmaliges Invest von 25.000 Euro erfordern und bei der vorgestellten anvisierten 30-jährigen Nutzung und linearer Abschreibung rund 800 Euro pro Jahr bedeuten würde. Einfache Rechnung: Es bleiben 5200 Euro Mehrkosten jährlich.
Bei der angedachten Silonutzung von 30 Jahren ergibt das gute 150.000 Euro, die uns allein der Winterdienst mit Splitt in diesen 30 Jahren mehr an Kosten verursacht. Würde ich, wenn es mein eigenes Geld und nicht Steuergeld wäre, genauso entscheiden?
Nicht in die Entscheidung eingeflossen sind die Umweltbelastungen für das Kehrgerät beim Einsammeln des Splitts sowie der Transport zum Reinigen und der Energieund Wasserverbrauch für das Reinigen selbst. Die Bürger, die den Splitt am Straßenrand nach einem Vierteljahr nicht mehr sehen können, werden ihn wie bisher, den Aufforderungen der Gemeinde zum Trotz, zu Häufchen zusammenkehren oder selbst entsorgen, und wenn es auf Waldwegen ist.
Erwin Baur, Offingen