Er macht die Günzburger Torhüter besser
Seit einem Jahr ist Andreas Theimer beim VfL. Was im Spezialtraining wichtig ist
Günzburg Einer der wichtigsten Bausteine für ein erfolgreiches Spiel steht bei jeder Handballmannschaft zwischen den Pfosten: der Torwart. Aus dieser Erkenntnis heraus hat der VfL Günzburg nach dem Aufstieg in die Dritte Liga mit Andreas Theimer einen Trainer allein für sie installiert. Alle Beteiligten betrachten die Zusammenarbeit als Gewinn. Entsprechend wird Theimer auch in der nächsten Saison – wann immer sie beginnen wird – alles daran setzen, die Torhüter der Weinroten noch besser zu machen.
Teilweise sausen die Bälle mit mehr als 100 Stundenkilometern Richtung Tor. Die wichtigste Aufgabe eines Torhüters ist es, zunächst die Wurfbahn des Balles zu erkennen und dann alles daran zu setzen, von diesem Geschoss getroffen zu werden – eigentlich ein Wahnsinn, aber unglaublich wichtig fürs Team. Speziell für die Günzburger Mannschaft, denn sie hat in den vergangenen Jahren meist nicht wegen eines besseren Angriffs, sondern aufgrund der unglaublich geringen Anzahl von Gegentoren ihre Spiele gewinnen können. Kann das Abwehren von derart hart geworfenen Bällen aus kurzer Distanz überhaupt trainiert werden? Theimer sagt dazu: „Mit einer zielgerichteten Reaktion hat das weniger zu tun. Eine wichtige Komponente ist das Beobachten und Wahrnehmen des Geschehens, dazu das richtige Stellungsspiel. Und Erfahrung.“Handball-Torhüter würden wie der gute Wein in der Redensart mit zunehmendem Alter immer besser, ist der Fachmann überzeugt. „Je mehr Erfahrung einer hat, umso schneller laufen diese internen Prozesse ab.“Ein weiterer wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Torwartspiel ist laut Theimer das Training der visuellen Fähigkeiten – insbesondere in Zeiten der Reizüberflutung durch Smartphones und Computer.
Der Entschluss, in Günzburg zu bleiben, sei ihm nicht schwergefallen, berichtet der Trainer. „Die Jungs machen mir viel Spaß. Sie sind hoch motiviert und fleißig, wollen immer mehr und somit werde ich selbst auch mehr gefordert.“Zudem fühle er sich hervorragend aufgenommen und entsprechend wohl – „auch, weil ich mit Gábor Czakó und Sandro Jooß zwei klasse Trainer an meiner Seite habe, von denen ich viel mitnehmen kann.“
Die Torhüter spüren unterdessen, dass ihnen die spezielle Betreuung gut tut. Patrick Rösch spricht von einem „Glücksgriff für uns“und Patrick Bieber ergänzt: „Das separate Torwarttraining bringt uns noch einmal einen Schritt voran und hilft uns dabei, uns noch schneller nach oben anzupassen.“