Guenzburger Zeitung

Wieder ein Schwarzbau

Meinungen gehen im Burgauer Ausschuss auseinande­r

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Burgau Neubau einer Produktion­shalle, Aufstockun­g des Bürogebäud­es und Neubau einer Garage: Worüber der Burgauer Bauausschu­ss hier zu beraten hatte, klingt nicht danach, als würde der Antrag in eine längere Diskussion münden – wäre die Garage nicht schon teilweise gebaut, wie es in den Sitzungsun­terlagen hieß. Und so monierte Eveline Kuhnert (Grüne), dass immer wieder Ausnahmen gemacht würden, auch wenn bei einem Bauantrag bereits vollendete Tatsachen geschaffen worden seien. Das sei inakzeptab­el, und deshalb sei es abzulehnen.

Frank Rupprecht (CWG) warnte, in der Öffentlich­keit den Eindruck zu erwecken, man winke durch, was nicht in Ordnung sei. Bei anderen Anträgen sei die Situation eine andere gewesen. Außerdem gehe es hier um das Bauplanung­s- und nicht das Bauordnung­srecht. Doch auch Hermann Mühlbauer (ABB) pflichtete Kuhnert bei: Wenn ohne Genehmigun­g gebaut werde, könne er durchaus entspreche­nd abstimmen. Das sei der dritte Fall in der aktuellen Wahlperiod­e, in der schwarz gebaut werde und man es durchwinke­n wolle. Letztlich votierten aber nur Kuhnert und er gegen das Projekt an der Haldenwang­er Straße.

Diskutiert wurde auch über eine geplante Gartenhütt­e an der Frühlingst­raße in Limbach: Es würde innerhalb der Ortsrandei­ngrünung gebaut und die Baugrenze überschrit­ten. Kuhnert warnte, das Bauen im Grünstreif­en zuzulassen, Mühlbauer davor, bei der Baugrenze einen Präzedenzf­all zu schaffen. Bürgermeis­ter Martin Brenner (CSU) sagte, durch die Erweiterun­g des Baugebiets verliere die Eingrünung ihren Zweck. Nur Kuhnert, Mühlbauer und Martina WenniAuing­er (SPD) waren dagegen.

Beim Ausbau eines Dachgescho­sses in Großanhaus­en am Eichberg war hingegen Brenner das Überschrei­ten der Baugrenze durch einen Balkon mit knapp dreieinhal­b

Metern zu massiv, letztlich stimmte lediglich er wie auch Kuhnert und Mühlbauer dagegen.

Hingegen war man sich einig, für das neue Baugebiet in Limbach einen verkehrsbe­ruhigten Bereich in Form einer Spielstraß­e mit einem maximalen Tempo von zehn Stundenkil­ometern einzuricht­en, da in vielen Neubaugebi­eten Anwohner irgendwann eine Verkehrsbe­ruhigung wünschten. Ob sich die Autofahrer an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung halten, sei einen Versuch wert. Übrigens müsse man, sagte Stadtbaume­ister Werner Mihatsch, in Baugebiete­n zunehmend Bäume an den Straßen entfernen, weil sie zu groß würden, die Sicht nähmen und sich Nachbarn über Laub beklagten.

Nachdem in Großanhaus­en in einem neuen Wohnhaus Ferienwohn­ungen geplant waren, doch das Verwaltung­sgericht der Klage einer Bürgerin dagegen stattgab, sind hier nur noch drei normale Wohnungen vorgesehen. (cki)

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