Wo ein Wille ist, ist auch ein Test
Für Eltern von Kitakindern in Bayern ist die Lage gerade schier zum Verzweifeln. Sie wissen, dass ihre Kinder dringend das Spielen in der Gruppe für die soziale Entwicklung brauchen, aber sie wissen auch, dass das Infektionsrisiko mit einem Kitabesuch steigt. Obwohl erwiesen ist, dass durch flächendeckende Tests das Ansteckungsrisiko sinkt, gibt es für Kitas immer noch keine Teststrategie. Manch Vater oder Mutter blickt fast neidisch in andere Bundesländer, in denen die Politik den Eltern zumindest eine Chance eröffnet, das Infektionsrisiko für ihre Kinder zu minimieren. Vor allem werden die Sorgen und Ängste der Eltern in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ernst genommen und Väter und Mütter nicht einfach von der Politik bevormundet – was Kindern zumutbar ist, überlassen die Politiker dort den Eltern. Wer sein Kind testen möchte, wird dabei vom Land unterstützt.
In Bayern ist das bislang anders. Das Gesundheitsministerium windet sich seit Monaten, Kitas kostenlose und freiwillige Testmöglichkeiten anzubieten. Erst Anfang Mai betonte Minister Holetschek wieder, es gebe keine geeigneten zugelassenen Schnelltests für kleine Kinder – die Lolli-Schnelltests, die etwa Karlsruhe an Eltern verteilt, haben aber schon seit dem 29. März eine Laienzulassung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Das zeigt: Wo ein Wille ist, ist auch eine Teststrategie. Hoffentlich auch bald in Bayern.
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