Guenzburger Zeitung

Wo ein Wille ist, ist auch ein Test

- VON LEA THIES lea@augsburger‰allgemeine.de

Für Eltern von Kitakinder­n in Bayern ist die Lage gerade schier zum Verzweifel­n. Sie wissen, dass ihre Kinder dringend das Spielen in der Gruppe für die soziale Entwicklun­g brauchen, aber sie wissen auch, dass das Infektions­risiko mit einem Kitabesuch steigt. Obwohl erwiesen ist, dass durch flächendec­kende Tests das Ansteckung­srisiko sinkt, gibt es für Kitas immer noch keine Teststrate­gie. Manch Vater oder Mutter blickt fast neidisch in andere Bundesländ­er, in denen die Politik den Eltern zumindest eine Chance eröffnet, das Infektions­risiko für ihre Kinder zu minimieren. Vor allem werden die Sorgen und Ängste der Eltern in Baden-Württember­g und Nordrhein-Westfalen ernst genommen und Väter und Mütter nicht einfach von der Politik bevormunde­t – was Kindern zumutbar ist, überlassen die Politiker dort den Eltern. Wer sein Kind testen möchte, wird dabei vom Land unterstütz­t.

In Bayern ist das bislang anders. Das Gesundheit­sministeri­um windet sich seit Monaten, Kitas kostenlose und freiwillig­e Testmöglic­hkeiten anzubieten. Erst Anfang Mai betonte Minister Holetschek wieder, es gebe keine geeigneten zugelassen­en Schnelltes­ts für kleine Kinder – die Lolli-Schnelltes­ts, die etwa Karlsruhe an Eltern verteilt, haben aber schon seit dem 29. März eine Laienzulas­sung vom Bundesinst­itut für Arzneimitt­el und Medizinpro­dukte. Das zeigt: Wo ein Wille ist, ist auch eine Teststrate­gie. Hoffentlic­h auch bald in Bayern.

Lesen Sie dazu auch „Kinder sollen gurgeln statt bohren“auf der zweiten

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