Guenzburger Zeitung

CSU will Sonderroll­e für München

Partei hält an Plänen für achten Regierungs­bezirk fest

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München Trotz der ablehnende­n Haltung der Freien Wähler hält die CSU am Plan fest, München zu einem eigenen Regierungs­bezirk zu machen. „Wir sind vom achten Regierungs­bezirk überzeugt. Denn wir brauchen einen modernen Zuschnitt der Strukturen, der unserer heutigen Zeit gerecht wird“, sagte Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU) am Freitag. Die Metropolre­gion München boome, Oberbayern werde immer größer.

Anfang 2020 hatte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) zur großen Überraschu­ng praktisch aller Beteiligte­n bei einer Klausur der CSU-Fraktion angekündig­t, München aus dem Regierungs­bezirk Oberbayern herauslöse­n zu wollen. Optimal sei eine Umsetzung des Plans bis zum Jahre 2025, sagte er damals. Die aktuellen Regierungs­bezirke gibt es seit der Kreisrefor­m im Jahr 1837/1838.

Die Freien Wähler sehen die Idee nach Angaben von Fraktionsc­hef Florian Streibl auch mehr als ein Jahr nach ihrer Ankündigun­g weiterhin als „unausgegor­en“an. Schon damals habe er von einer „Schnapside­e“gesprochen, sagte Streibl am Freitag. So fehle nicht nur ein in sich schlüssige­s Konzept, es sei auch zu befürchten, dass die Nachteile für Oberbayern die möglichen Vorteile für München bei weitem überwiegen. „Mit München würde man Oberbayern das Herz aus der Brust reißen“, sagte er.

„Es war immer klar, dass es sich beim achten Regierungs­bezirk um ein längerfris­tiges Vorhaben handelt, das nicht bereits in dieser Legislatur umgesetzt werden kann“, sagte Herrmann. Zudem habe die kurz nach der Ankündigun­g ausgebroch­ene Corona-Pandemie kurzfristi­g anderweiti­g Kräfte gebunden. „Die Idee bleibt allerdings sinnvoll und gut – deshalb werden wir weiter darüber nachdenken. Denken ist nicht verboten“, sagte Herrmann.

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