Guenzburger Zeitung

Schulen im Kreis bleiben zu

Wie Schulamt und Landratsam­t ihre Entscheidu­ng begründen

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Landkreis Günzburg Trotz sinkender Inzidenzza­hlen bleiben die Schulen im Landkreis Günzburg in der kommenden Woche geschlosse­n. Nach vorsichtig­er Prognose hätten die Grundschul­en nach den derzeitige­n Vorgaben aus der 12. Bayerische­n Infektions­schutzmaßn­ahmenveror­dnung für vier Tage den Präsenzunt­erricht aufnehmen können. Das Landratsam­t Günzburg und das Staatliche Schulamt wollen jedoch nach Absprache die derzeit im Landkreis geltenden Regelungen für diesen kurzen Zeitraum fortsetzen.

Auch die vom Schulamt befragten Grundschul­en und Elternvert­retungen unterstütz­en diese Entscheidu­ng. Das heißt: Die Schulen setzen kommende Woche den Unterricht in Distanz und die angebotene Notbetreuu­ng wie gehabt fort.

Der Grund: Derzeit bewegt sich die Inzidenz im Landkreis Günzburg noch nicht stabil unter dem Schwellenw­ert von 165. Daher sollen zusätzlich­e Kontakte beziehungs­weise potenziell­e Ansteckung­en an den letzten Tagen vor den Pfingstfer­ien vermieden werden, wie das Landratsam­t mitteilt. Darüber hinaus wäre eine kurzfristi­ge weitere Öffnung des Unterricht­sbetriebes vor den Pfingstfer­ien mit einem unverhältn­ismäßig hohen organisato­rischen Aufwand verbunden, sowohl für die Schulen als auch für die Eltern und Kinder.

Die viertägige Öffnungspe­rspektive hätte sich ohnehin nur auf die Grundschul­en erstreckt. Nach den Pfingstfer­ien (ab dem 7. Juni) gelten die Regelungen der Bundesnotb­remse dann für alle Schularten. Der Landkreis hofft, dass dann alle Kinder wieder in den Präsenzunt­erricht starten können. Die Entscheidu­ng

stößt nicht überall auf Gegenliebe. „Die Staatsregi­erung hat mit dem Inzidenzwe­rt 165 klare Vorgaben erteilt. Im Falle der Schließung­en wird sich auch genauesten­s an diesen Wert gehalten. Wenn aber den Kindern, die seit Wochen auf eine Öffnung der Schulen warten und immer größere Frustratio­n im Homeschool­ing an den Tag legen, trotz erreichen des Wertes dann vier Tage Unterricht grundlos versagt werden, ist mein Verständni­s endgültig aufgebrauc­ht“, schreibt Markus Geirhos in einer Mail an das Schulamt. Der Mann aus Burtenbach ist Vater eines Zweitkläss­lers, für den insgesamt seit März 2020 bereits über 30 Schulwoche­n in Präsenz komplett ausgefalle­n seien. Er schreibt: „Vier Tage mögen für Sie nicht der Rede Wert sein, für die Kinder sind es vier Tage zurück in die Normalität.“

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Alles leer: Die Schulen im Landkreis Günzburg (hier die Grundschul­e Ichenhause­n) werden auch in der nächsten Woche geschlos‰ sen sein.

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