Explosion in der Ichenhauser Fachklinik
In der Tiefgarage der Einrichtung war die Druckwelle zu spüren. Was die Detonation ausgelöst hat und warum Hausmeister und Helferinnen und Helfer Glück hatten
Ichenhausen In einem Raum in der Tiefgarage der Fachklinik Ichenhausen befinden sich zwei Sauerstoffbatterien, die jeweils eine Kapazität von 125.000 Liter reinen Sauerstoff haben. Eine der Batterien versorgt aktuell die Patientinnen und Patienten der Klinik, die Sauerstoff benötigen. Die zweite wird zugeschaltet, wenn die andere sich zu Ende neigt.
Der Hausmeister der Klinik wollte genau dies am Samstagvormittag tun. Er ging in den Raum, um eine nahezu verbrauchte Sauerstoffbatterie gegen eine frische zu tauschen. Dabei kam es zu einem massiven Sauerstoffaustritt, wobei auch die Gefahrenmeldeanlage auslöste. Der Hausmeister verließ den Raum und verständigte über Notruf die Integrierte Leitstelle Donau-Iller. Diese alarmierte dann um 10.54 Uhr die Feuerwehr Ichenhausen, Kräfte der
Kreisbrandinspektion Günzburg, darunter auch der Fachberater Gefahrgut, und den Rettungsdienst.
Die wenig später eingetroffenen
Feuerwehrkräfte führten mit einem Atemschutztrupp Kontrollmessungen durch, nachdem sie den Sauerstoffhahn geschlossen und so ein weiteres Ausströmen gestoppt hatten. Damit schien die Explosionsgefahr gebannt.
Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten reibungslos sicherzustellen, wurde dann durch den Hausmeister im Beisein der Feuerwehr die neue Sauerstoffbatterie an die Anlage angeschlossen und geöffnet. Nachdem kein Austritt mehr festgestellt worden war, verließen die Kräfte den Raum.
Etwa 60 Sekunden später, als die Feuerwehrkräfte gerade dabei waren, die Tiefgarage zu verlassen, kam es zu einem Knall und einer spürbaren Druckwelle, wie Kreisbrandrat Stefan Müller berichtete.
Erneut kontrollierten die Ehrenamtlichen den Raum und entdeckten, was passiert war: Im Anschlussbereich zwischen der Anlage und der Sauerstoffbatterie ist es zu einer Explosion gekommen, wobei der Anschluss total zerstört wurde. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Auch bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Patientinnen und Patienten oder die Bevölkerung, bekräftigte der Kreisbrandrat. Der verständigte Notdienst des Betreibers der Anlage wurde hinzugezogen. Seine Aufgabe ist es nun, die Ursache zu suchen und zu beseitigen. Der Rettungsdienst, der mit Rettungswagen und dem Einsatzleiter Rettungsdienst angerückt war, konnte nach Einsatzende ebenso wie die Feuerwehr die Fachklinik wieder verlassen.