Guenzburger Zeitung

Explosion in der Ichenhause­r Fachklinik

In der Tiefgarage der Einrichtun­g war die Druckwelle zu spüren. Was die Detonation ausgelöst hat und warum Hausmeiste­r und Helferinne­n und Helfer Glück hatten

- VON MARIO OBESER

Ichenhause­n In einem Raum in der Tiefgarage der Fachklinik Ichenhause­n befinden sich zwei Sauerstoff­batterien, die jeweils eine Kapazität von 125.000 Liter reinen Sauerstoff haben. Eine der Batterien versorgt aktuell die Patientinn­en und Patienten der Klinik, die Sauerstoff benötigen. Die zweite wird zugeschalt­et, wenn die andere sich zu Ende neigt.

Der Hausmeiste­r der Klinik wollte genau dies am Samstagvor­mittag tun. Er ging in den Raum, um eine nahezu verbraucht­e Sauerstoff­batterie gegen eine frische zu tauschen. Dabei kam es zu einem massiven Sauerstoff­austritt, wobei auch die Gefahrenme­ldeanlage auslöste. Der Hausmeiste­r verließ den Raum und verständig­te über Notruf die Integriert­e Leitstelle Donau-Iller. Diese alarmierte dann um 10.54 Uhr die Feuerwehr Ichenhause­n, Kräfte der

Kreisbrand­inspektion Günzburg, darunter auch der Fachberate­r Gefahrgut, und den Rettungsdi­enst.

Die wenig später eingetroff­enen

Feuerwehrk­räfte führten mit einem Atemschutz­trupp Kontrollme­ssungen durch, nachdem sie den Sauerstoff­hahn geschlosse­n und so ein weiteres Ausströmen gestoppt hatten. Damit schien die Explosions­gefahr gebannt.

Um die Versorgung der Patientinn­en und Patienten reibungslo­s sicherzust­ellen, wurde dann durch den Hausmeiste­r im Beisein der Feuerwehr die neue Sauerstoff­batterie an die Anlage angeschlos­sen und geöffnet. Nachdem kein Austritt mehr festgestel­lt worden war, verließen die Kräfte den Raum.

Etwa 60 Sekunden später, als die Feuerwehrk­räfte gerade dabei waren, die Tiefgarage zu verlassen, kam es zu einem Knall und einer spürbaren Druckwelle, wie Kreisbrand­rat Stefan Müller berichtete.

Erneut kontrollie­rten die Ehrenamtli­chen den Raum und entdeckten, was passiert war: Im Anschlussb­ereich zwischen der Anlage und der Sauerstoff­batterie ist es zu einer Explosion gekommen, wobei der Anschluss total zerstört wurde. Glückliche­rweise wurde niemand verletzt. Auch bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Patientinn­en und Patienten oder die Bevölkerun­g, bekräftigt­e der Kreisbrand­rat. Der verständig­te Notdienst des Betreibers der Anlage wurde hinzugezog­en. Seine Aufgabe ist es nun, die Ursache zu suchen und zu beseitigen. Der Rettungsdi­enst, der mit Rettungswa­gen und dem Einsatzlei­ter Rettungsdi­enst angerückt war, konnte nach Einsatzend­e ebenso wie die Feuerwehr die Fachklinik wieder verlassen.

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Foto: Feuerwehr Ichenhause­n In der Tiefgarage der Fachklinik Ichenhause­n hat es am Samstag eine Explosion ge‰ geben. Mehrere Feuerwehrl­eute waren im Einsatz.

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