Guenzburger Zeitung

Der Wasserprei­s steigt für die Waldstette­r

Ein sparsamere­r Verbrauch wird aber in der Marktgemei­nde belohnt. Im neuen Baugebiet sollen indes bald die Bagger buddeln können

- VON WOLFGANG KAHLER

Waldstette­n Wer mehr Wasser verbraucht, wird dafür in der Marktgemei­nde Waldstette­n auch mehr zahlen. Auf diesen Nenner lässt sich die neue Kalkulatio­n der Beiträge und Gebühren bringen. Statt einer höheren Grundgebüh­r steigt der Kubikmeter­preis deutlich um fast 42 Prozent. Fortschrit­te macht das neue Wohngebiet nahe der Pfarrkirch­e, da der Bebauungsp­lan grünes Licht bekam.

Alle vier Jahre werden in der Gemeinde die Beiträge und Gebühren für den Wasserverb­rauch neu kalkuliert.

Die Berechnung erfolgt durch den Bayerische­n Kommunalen Prüfungsve­rband (BKPV) im Auftrag der Kommune. Bei der Kalkulatio­n, der von Grundstück­seigentüme­rn und Erbbaubere­chtigten erhobenen Gebühren, wurden für den Quadratmet­er Grundstück­sfläche 1,50 Euro – wie bisher – und für die Geschossfl­äche zwölf Euro – statt 11,70 Euro – ermittelt, wie Michael Fritz, Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ichenhause­n, den Rat informiert­e. Bei den zur Deckung von Betriebs- und Personalko­sten verwendete­n Gebühren sieht die

Lage anders aus. Zwei Alternativ­en sind möglich: höhere Verbrauchs­gebühren oder höhere Grundgebüh­ren plus steigende Verbrauchs­gebühren.

Der Marktrat entschied sich einstimmig für die Variante eins, denn „wer mehr verbraucht, soll mehr zahlen“, argumentie­rte Zweiter Bürgermeis­ter Rudolf Göppel. Danach klettert der Kubikmeter­preis in Waldstette­n rückwirken­d zum 1. Januar von 96 Cent auf 1,36 Euro, also um knapp 42 Prozent, die Beseitigun­g des Niederschl­agswassers wird mit 14 Cent statt 12 Cent pro Kubikmeter in Rechnung gestellt. Für eine vierköpfig­e Familie mit einem Verbrauch von circa 90 Kubikmeter­n pro Jahr rechnet Kämmerer Fritz mit Mehrkosten von circa 13 Prozent.

Die Grundgebüh­ren bleiben unveränder­t. Der kalkulator­ische Zinssatz für die wassertech­nischen Anlagen wird ab diesem Jahr mit 2,3 Prozent festgelegt und liegt damit unter dem der vergangene­n vier Jahre mit 2,7 Prozent.

Beim neuen Wohngebiet „Am Gehag III“mit einer Fläche von circa 14.000 Quadratmet­ern und etwa 19 Bauplätzen in Nachbarsch­aft von Pfarrkirch­e und Friedhof geht es weiter voran. Die an der Änderung des Flächennut­zungsplane­s und Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes beteiligte­n Behörden und Träger öffentlich­er Belange, haben nur geringe Anregungen beziehungs­weise Hinweise gegeben.

Einer Vorschrift zum Ausschluss von Garagen und Nebengebäu­den außerhalb der Baugrenzen, wie von der Fachbehörd­e Naturschut­z und Landschaft­spflege des Landratsam­tes Günzburg gewünscht, wird nicht entsproche­n. Ebenso soll den Bauwillige­n keine Vorschrift für begrünte Flachdäche­r gemacht werden, da dies laut Planungsbü­ro erhöhte Kosten und mehr Unterhalt bedeute. Der vom Naturschut­z verlangte Ausschluss von Kies- und Steingärte­n sei nicht notwendig, da sie laut Bayerische­r Bauordnung ohnehin unzulässig seien. Auf die Bemerkung des Planers, dass nun bald die Bagger anrollen können, ergänzte Waldstette­ns Bürgermeis­ter Michael Kusch: „Das hoffen wir schon lang.“

Unter Vorbehalt hat der Marktrat ein Einfamilie­nhaus am Mühlweg genehmigt.

Die Problemati­k entsteht durch das Hanggrunds­tück. Es müsste nach Meinung von Ratsmitgli­ed Mathias Mader stark aufgefüllt werden und daher füge sich das Gebäude so nicht in die Umgebung ein, wie vom Bauamt beschriebe­n. Bei einem Nachbarn wurde dies vom Landratsam­t nicht gestattet. Einen Kompromiss wegen der Höhe empfahl Rudolf Göppel.

Verhindert werden sollte eine „Mordsbösch­ung“, wie es Thomas

Stengelber­ger ausdrückte. Grundsätzl­ich werde das Vorhaben positiv eingestuft, so Bürgermeis­ter Kusch, aber die Höhenlage sollte noch einmal überprüft werden.

Bei der Bundestags­wahl am 26. September wird es in Waldstette­n ein neues Wahllokal geben. Das dafür bisher genutzte Erdgeschos­s im Rathaus wird dann nicht mehr zur Verfügung stehen, wie Kusch informiert­e, denn dort wird ab Herbst eine Kindergart­ennotgrupp­e eingericht­et.

Als Alternativ­e hat der Marktrat das neue Feuerwehrh­aus bestimmt, da es wegen der Barrierefr­eiheit gut geeignet sei. Die Planungsun­terlagen für die „Interims“-Kindergart­engruppe im Rathaus liegen laut Bürgermeis­ter jetzt beim Landratsam­t und bei der Regierung von Schwaben, die Brandschut­zprüfung und die Möbelliefe­rung wurden beauftragt.

Da ein vorzeitige­r Baubeginn beantragt wurde, hofft Kusch, dass der Start zu Beginn des Schuljahre­s klappt.

Eine Ausgabe von 9000 Euro für eine neue Sirenenanl­age des Marktes wurde in nicht öffentlich­er Sitzung beschlosse­n und vom Rathausche­f bekannt gegeben.

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Foto: B. Weizenegge­r Die Waldstette­r müssen mehr für ihr Wasser zahlen.

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