Guenzburger Zeitung

Die Gefahr aus dem Wasserhahn

Armaturen geben häufig Schadstoff­e ab

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Berlin Die Stiftung Warentest hat Armaturen getestet. Zwei Drittel der Wasserhähn­e für die Küche geben demnach zu viele Schadstoff­e ans Trinkwasse­r ab, auch nach Wochen der Nutzung. Betroffen sind sowohl günstige Produkte wie auch teurere Modelle von Markenhers­tellern. Sie geben die Metalle Blei und Nickel über den erlaubten Grenzwerte­n ab. Die Werte für Arsen, Antimon und Bismut waren durchweg unbedenkli­ch, Kupfer kam „aus keiner der Armaturen in nennenswer­tem Umfang“, heißt es in der Zeitschrif­t test (8/2021).

Geprüft wurde das Wasser in mehreren Schritten: Die Tester spülten die Armaturen täglich. Kurz nach der Installati­on, nach zwölf und nach 16 Wochen wurde Wasser, das vier Stunden in der Armatur gestanden hatte, auf Schadstoff­e überprüft. Laut Gesetz sollte sich in den Armaturen nach 16 Wochen eine Schicht abgesetzt haben, welche die Abgabe von Schadstoff­en über einen Grenzwert hinaus verhindert.

Acht Modelle haben nur kurz nach ihrer Installati­on noch Blei an das Trinkwasse­r abgegeben. Das Schwermeta­ll kann die Entwicklun­g des Nervensyst­ems beeinträch­tigen, besonders gefährdet sind Schwangere, Kinder, Säuglinge und Föten. Nach zwölf und 16 Wochen hielten diese acht Armaturen die Grenzwerte ein. Die Warenteste­r raten daher dazu, vor allem bei neuen Armaturen und wenn Risikogrup­pen im Haushalt leben, das Wasser ablaufen zu lassen, bevor man es zum Trinken oder Kochen nutzt. Es reiche, rund 300 Milliliter ablaufen zu lassen, wenn das Wasser nur wenige Stunden in der Leitung stand. Stand es länger, sollte man den Hahn aufdrehen, bis kaltes Wasser nachkommt. Die Prüfer betonen: Man muss selbst die schlecht bewerteten Armaturen nicht entfernen, es lasse sich damit „1a-Wasser“zapfen – nur eben nicht jenes direkt am Beginn.

Testsieger mit jeweils der Endnote „Gut“sind die Armaturen Tara Classic chrom (Dornbracht), Cornwall Spültischa­rmatur Chrom (Schütte), Talis M54 (Hansgrohe), Camargue Merida (Bauhaus) und Avital Themse chrom (Hornbach).

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